Holt ab Dienstag vor Gericht
Diese Strafe droht ihm und seinen Helfern
Osnabrück/Bakum – Mithilfe erfundener Windkraftprojekte soll ein früherer Unternehmer aus dem Emsland Energiekonzerne aus mehreren Ländern um rund zehn Millionen Euro betrogen haben. Von Dienstag an müssen sich der einstige Geschäftsmann Hendrik Holt und vier weitere Angeklagte, darunter auch Familienangehörige, vor dem Landgericht Osnabrück verantworten. Der Vorwurf lautet auf bandenund gewerbsmäßigen Betrug. (Az.: 2 KLs 1/21). Der Hauptangeklagte, dessen Villa in Bakum (Kreis Vechta) aktuell zum Verkauf steht, war im vergangenen Jahr im Berliner Nobelhotel Adlon festgenommen worden.
Den Angeklagten drohen Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren. Laut Staatsanwaltschaft sollen sie über mehrere Jahre ihre Geschäftspartner, Energiegesellschaften aus Italien, Tschechien und Schottland, mit gefälschten Dokumenten über die Existenz von Windparks getäuscht haben, sodass die Firmen in nicht existierende Projekte investiert hätten. Es geht auch um vorgetäuschte Projekte in Zeven und Rotenburg. Die Tochtergesellschaft eines tschechischen Energiekonzerns sollen die Angeklagten mit 214 gefälschten Verträgen zu Investitionen bewegt haben, unter anderem mit nachgeahmten Schreiben von Gemeinden in den Kreisen Cloppenburg und Emsland.
Dem Hauptangeklagten wird zudem ein besonders schwerer Fall des Betrugs vorgeworfen, bei dem eine deutsche Windenergiegesellschaft um mehr als 100 000 Euro geprellt worden sei. Bis Januar 2022 sind insgesamt 52 Verhandlungstage angesetzt.