Maas reist in Region rund um Afghanistan
Berlin/dpa – Bundesaußenminister Heiko Maas hat vor einer Ausweitung der Krise in Afghanistan über die Grenzen hinweg gewarnt. Zugleich sagte er den Nachbarstaaten wirtschaftliche und humanitäre Hilfe zu. „Es ist in unserem eigenen Interesse zu verhindern, dass der Kollaps in Afghanistan die ganze Region destabilisiert“, sagte Maas am Sonntag zu Beginn einer viertägigen Reise in die Region. Der SPD-Politiker sprach sich auch für ein international abgestimmtes Auftreten gegenüber den militant-islamistischen Taliban aus, die seit zwei Wochen in Afghanistan an der Macht sind.
Maas besucht fünf Länder, die alle eine Rolle bei den weiteren Bemühungen um eine Ausreise Schutzbedürftiger aus Afghanistan spielen. „Ich reise heute in die Region, um deutlich zu machen: Deutschlands Engagement endet nicht mit dem Abschluss der militärischen Evakuierungsmission“, betonte Maas.
Er brach zunächst in die Türkei auf, die für den Weiterbetrieb des Flughafens in Kabul und die Aufnahme von Flüchtlingen große Bedeutung hat. Danach besucht er mit Usbekistan, Pakistan und Tadschikistan drei Nachbarländer Afghanistans, bevor es schließlich nach Katar geht. Das kleine, aber einflussreiche arabische Golfemirat hat sich tatkräftig an den Evakuierungen beteiligt. In der Hauptstadt Doha sitzt außerdem das politische Büro der militantislamistischen Taliban, das als Außenministerium der neuen Machthaber in Afghanistan fungiert und mit dem der deutsche Unterhändler Markus Potzel seit Tagen Gespräche über Ausreisefragen führt.