Mulmiges Gefühl
Eine ausgeweitete Maskenpflicht und mehr Tests: Das neue Schuljahr beginnt für Kinder und Eltern mit einem mulmigen Gefühl.
Den ganzen Tag mit MundNasen-Bedeckung im Unterricht sitzen, das ist keine schöne Aussicht für die nächsten Monate. Weil man erwartet, dass sich das Corona-Infektionsgeschehen in der vierten Welle im Herbst besonders unter Kindern und Jugendlichen abspielen wird, will man diese Gruppen durch die verschärften Maßnahmen nun besser schützen. Dagegen kann man erst einmal gar nichts einwenden. Und auch über die neue Maskenpflicht möchte man unter diesen Umständen nicht schimpfen. Viele Eltern haben Angst, dass sich ihre Kinder mit Corona infizieren und schwer erkranken.
Was aber ist mit anderen Möglichkeiten, die Kinder zu schützen? Über Luftfilteranlagen in Schulen wird seit über einem Jahr diskutiert. Lohne sich nicht, hieß es. Jetzt lohnt es sich anscheinend doch, diese Entscheidung kommt aber viel zu spät. Die Stadt Oldenburg hat den Auftrag für die Anlagen ausgeschrieben, im September kann die Bestellung rausgehen. Wie lange es dann bis zum Einbau dauert, vermag man nur zu schätzen, vor den Herbstferien wird es aber wahrscheinlich nichts.
Kinder und Eltern haben im vergangenen Jahr mehrere Lockdowns, Wechselunterricht und alle Corona-Schutzmaßnahmen mitgetragen. Ihre Bildung habe höchste Priorität, wurde aus der Politik oft versichert. Getan wurde dafür aber nicht besonders viel. Zurück bleiben die Familien mit einer Mischung aus Hilflosigkeit, Wut und dem mulmigen Gefühl mit Blick auf diesen Herbst und Winter. @ Den Autor erreichen Sie unter friederike.liebscher@infoautor.de