Parkplatzsperrung sorgt für Ärger
Stauden- und Kräuterhändlerin vom Pferdemarkt fordert schnelle Wiedereröffnung
Oldenburg – Iris Bruns bangt um die Existenz vieler Marktkaufleute. Samstag für Samstag reist sie von März bis Oktober mit ihrem Vater, Johannes Ambraß (63), aus dem rund 60 Kilometer entfernten Papenburg über die B 401 früh morgens an, um an ihrem Stand auf dem Pferdemarkt selbst gezogene Stauden und Kräuterpflanzen zu verkaufen. Sorgen bereiten ihr und ihren Kollegen jetzt mögliche Konzepte der Stadt, den nach einer Absackung gesperrten Parkplatz vor der ehemaligen Exerzierhalle und Alten Schlosserei dauerhaft zu sperren und umzugestalten.
„Eine Katastrophe“
„So einfach mal eben auf diesen sehr wichtigen Parkplatz zu verzichten, ist für uns Marktbeschicker, vor allem weil die Kunden in der Nähe kaum Parkplätze finden, eine Katastrophe. Die Argumentation, wir könnten mit unseren Kleinlastern einfach an der 91er Straße parken, ist schlichtweg nicht umsetzbar“, sagt die 41-Jährige. Als Marktbeschicker müsse man aus den unterschiedlichsten Gründen die Möglichkeit haben, jederzeit schnellstmöglich zum Fahrzeug zu kommen.
Wochenmarkthändler: Iris Bruns und ihr Vater Johannes Ambraß, der seit 37 Jahren von März bis Oktober mit seinen Stauden und Kräuterpflanzen samstags zum Pferdemarkt kommt, hoffen auf die Wiedereröffnung des Parkplatzes.
Es sei Umkleidekabine, Aufenthaltsund Pausenraum, Kantine und Büro und nicht zuletzt ein Ort, um mal ein wenig Ruhe zu finden. Der von der Stadt zur Verfügung gestellte Ausweichparkplatz am Bundesbahnahnweg sei aufgrund seiner Beengtheit keine gute Alternative. Bruns: „Um morgens dorthin zu gelangen, dürfen wir nach dem Aufbau, der um 4 Uhr beginnt, dank der vielen Einbahnstraßen
quer durch die Innenstadt fahren, um danach zu Fuß zurück zum Wochenmarkt zu laufen.“Zudem hätten die Marktbeschicker für den jetzt gesperrten Parkplatz im Voraus Parkgebühren gezahlt.
Ware unbeaufsichtigt
Manche Kaufleute seien beim Auf- und Abbau auf sich allein gestellt. Bruns: „Da ist es gerade mittags schlichtweg
nicht möglich, mal eben so zehn Minuten lang die Ware unbeaufsichtigt stehen zu lassen. Oder wenn man Pech hat, kommt man zurück und die verladefertige Ware wird bereits von drei verlassenen privaten Autos zugeparkt.“
Die Idee, Kunden öffentliche Verkehrsmittel nutzen zu lassen, sei realitätsfremd. Denn: „Neben Lebensmitteln, verkaufen wir Gärtner und Baumschulen auch größere
Auf der Suche: Die Stadt untersucht den Untergrund des Parkplatzes vor der ehemaligen Exerzierhalle auf Hohlräume.
Pflanzen, die man nicht mal eben so mit dem Bus abtransportieren kann.“Die „Asphaltwüste“werde deshalb sehr wohl als Kundenparkplatz dringend benötigt. Sie verfüge zudem über einige Behindertenparkplätze, die nun ebenfalls wegfielen.
Der Oldenburger Wochenmarkt sei weit über Nordwestdeutschland hinaus sehr beliebt und bekannt. Die Kunden kämen mit dem Auto selbst aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden, um hier einzukaufen. Iris Bruns: „Er ist eine Attraktion, die nicht beschädigt werden darf.“