Nordwest-Zeitung

Schmäh-Plakate sorgen für Ärger

Aushänge vor dem Garreler Rathaus, am Heidecente­r und in Beverbruch

- Von Reiner Kramer

Garrel – In den vergangene­n Tagen ist in Garrel ein vermeintli­ch rassistisc­hes Plakat an einer Straßenlat­erne vor dem Rathaus aufgehängt worden. In ironischer Weise wird auf dem Plakat gefordert: „Keine weißen Kinder“! Denn die würden jährlich über elf Tonnen CO2 Emissionen verursache­n, ein afrikanisc­hes Kind dagegen nur 0,5 Tonnen.

Das Plakat, das ausgedruck­t und einlaminie­rt wurde, hing an einer Laterne auf dem Rathausvor­platz an der Hauptstraß­e, ist aber schon kurz nach entdecken wieder abgehängt worden.

Nach Informatio­nen unserer Redaktion war es nicht das einzige Plakat dieser Art in Garrel.

■ Das sagt der Bürgermeis­ter

Schon in der vergangene­n Woche hatte am Treppenauf­gang des Garreler Rathauses ein Ausdruck mit der Aufschrift „Integrier dich, weiße Frau!“gehangen. Das hatte Bürgermeis­ter Thomas Höffmann allerdings selbst noch vor den Öffnungsze­iten des Rathauses entfernt. „Ich habe von meinem Hausrecht Gebrauch gemacht“, sagte Höffmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Zudem habe er die Polizei informiert.

Generell, stellt Höffmann klar, „ist das Rathaus neutral“. Politische Meinungsäu­ßerungen jedweder Art hätten am Gebäude nichts verloren.

Ähnliche Motive waren auch in Garrel am Heidecente­r oder in Beverbruch aufgefalle­n. In sozialen Netzwerken sorgten diese Plakate für Unverständ­nis und Unmut: „Das ist so plump“, ist dabei noch ein eher harmloser Kommentar. Klar ist den Kommentato­ren, dass diese Plakatakti­on aus der „rechten Ecke“herrührt.

„Lasst Euch von sowas nicht provoziere­n“, heißt es an anderer Stelle.

■ Das sagt die Polizei/ der Staatsschu­tz

Das Plakat stelle keine Straftat dar, teilt die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Das Plakat ist der Polizeiins­pektion (PI) Cloppenbur­g/ Vechta bekannt und bereits durch das Fachkommis­sariat Staatsschu­tz der PI Cloppenbur­g/Vechta und der Staatsanwa­ltschaft Oldenburg auf eine strafrecht­liche Relevanz überprüft worden.“

Dem Staatsschu­tz der Polizeiins­pektion seien ähnliche populistis­che Plakate mit schmähkrit­ischen Inhalten und Darstellun­gen bekannt. Diese würden im Einzelnen einer rechtliche­n Bewertung unterzogen.

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Archiv-BILD: Martin Kessens Eins solches islamfeind­liches Plakat – hier eine Aufnahme aus Cloppenbur­g – war auch in Garrel aufgehängt worden. Es wurde aber schnell wieder entsorgt.

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