Schmäh-Plakate sorgen für Ärger
Aushänge vor dem Garreler Rathaus, am Heidecenter und in Beverbruch
Garrel – In den vergangenen Tagen ist in Garrel ein vermeintlich rassistisches Plakat an einer Straßenlaterne vor dem Rathaus aufgehängt worden. In ironischer Weise wird auf dem Plakat gefordert: „Keine weißen Kinder“! Denn die würden jährlich über elf Tonnen CO2 Emissionen verursachen, ein afrikanisches Kind dagegen nur 0,5 Tonnen.
Das Plakat, das ausgedruckt und einlaminiert wurde, hing an einer Laterne auf dem Rathausvorplatz an der Hauptstraße, ist aber schon kurz nach entdecken wieder abgehängt worden.
Nach Informationen unserer Redaktion war es nicht das einzige Plakat dieser Art in Garrel.
■ Das sagt der Bürgermeister
Schon in der vergangenen Woche hatte am Treppenaufgang des Garreler Rathauses ein Ausdruck mit der Aufschrift „Integrier dich, weiße Frau!“gehangen. Das hatte Bürgermeister Thomas Höffmann allerdings selbst noch vor den Öffnungszeiten des Rathauses entfernt. „Ich habe von meinem Hausrecht Gebrauch gemacht“, sagte Höffmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Zudem habe er die Polizei informiert.
Generell, stellt Höffmann klar, „ist das Rathaus neutral“. Politische Meinungsäußerungen jedweder Art hätten am Gebäude nichts verloren.
Ähnliche Motive waren auch in Garrel am Heidecenter oder in Beverbruch aufgefallen. In sozialen Netzwerken sorgten diese Plakate für Unverständnis und Unmut: „Das ist so plump“, ist dabei noch ein eher harmloser Kommentar. Klar ist den Kommentatoren, dass diese Plakataktion aus der „rechten Ecke“herrührt.
„Lasst Euch von sowas nicht provozieren“, heißt es an anderer Stelle.
■ Das sagt die Polizei/ der Staatsschutz
Das Plakat stelle keine Straftat dar, teilt die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion mit: „Das Plakat ist der Polizeiinspektion (PI) Cloppenburg/ Vechta bekannt und bereits durch das Fachkommissariat Staatsschutz der PI Cloppenburg/Vechta und der Staatsanwaltschaft Oldenburg auf eine strafrechtliche Relevanz überprüft worden.“
Dem Staatsschutz der Polizeiinspektion seien ähnliche populistische Plakate mit schmähkritischen Inhalten und Darstellungen bekannt. Diese würden im Einzelnen einer rechtlichen Bewertung unterzogen.