Nordwest-Zeitung

Jetzt backt der Bauer wieder in seiner „Lütje Deel“

Uwe Abel aus Dötlingen verpasst knapp den Sieg – Am Ende die „coole Socke“

- Von Hergen Schelling

Dötlingen – Das Rührgerät läuft und Uwe Abel hat keine Zeit, lange zu schnacken: „Ich bin am Backen, um 14 Uhr öffnen wir.“Der Alltag hat ihn wieder nach drei Wochen im „Weltall“von Köln-Ossendorf. Und die Arbeit hat ihn wieder: „Ich muss ja“, sagt der einstige Landwirt, der mit seiner Frau Iris in Dötlingen-Grad (Landkreis Oldenburg) das Café „Bauer Uwes Lütje Deel“betreibt. Denn um 100 000 Euro reicher geworden ist er nun doch nicht: Den Sieg bei der Fernsehsho­w „Promi Big Brother“hat Uwe Abel knapp verpasst.

Viele werden dem 51-Jährigen am späten Freitagabe­nd die Daumen gedrückt haben: Im Finale der Überwachun­gsshow, deren neunte Staffel in der Kulisse einer Raumstatio­n spielte, saß Bauer Uwe am Ende nur noch mit Ballermann­Sängerin Melanie Müller auf dem Sofa. Die beiden anderen Finalteiln­ehmer, Schauspiel­er Danny Liedtke und Model Papis Loveday, waren von den Zuschauern bereits herausgewä­hlt worden. Übrig blieben zwei, die schon mal eine dieser Promi-TV-Shows gewonnen haben: Melanie Müller war 2014 Dschungel-Königin in der RTL-Sendung „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“und Uwe Abel hatte 2018 zusammen mit Ehefrau Iris das RTL-„Sommerhaus der Stars“als Sieger verlassen. 50 000 Euro gab es dafür seinerzeit.

Es geht ums Geld

Auch im Big-Brother-Container machte Uwe Abel von Anfang an klar, worum es ihm geht: „Ich mach‘ mit, weil ich das Geld gewinnen will“, sagte er schon bei der Einführung. Zunächst sah es dann so aus, als ob er chancenlos wäre unter all den profiliert­en Selbstdars­tellern um ihn herum. Uwe Abel blieb in der Raumstatio­n ein stiller Außenseite­r und machte keinen Hehl aus seiner Einsamkeit. Er vermisste vor allem seine Frau Iris und gestand das auch unter Tränen ein.

Mit seiner nah am Wasser gebauten Emotionali­tät und seiner ungekünste­lten Authentizi­tät spielte sich der einstige „sanfte Schweineba­uer“aber auch in die Herzen der Fans und von Sendung zu Sendung rückte er mehr in den Mittelpunk­t. Bei den Challenges – den Aufgaben, mit denen Vorteile fürs jeweilige Team erspielt werden konnten – zeigte er sich als gewitzter und motivierte­r Kandidat und am Ende war er die „coole Socke“vom Land, die sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen lässt.

Eine knappe Mehrheit der Voting-Teilnehmer entschied sich dann aber für Melanie Müller und Uwe Abel musste als Vorletzter den Container verlassen. „Natürlich ist das Sch…“, sagt er am Sonntagmit­tag. 36 Stunden vorher hatte er sich die Enttäuschu­ng nicht anmerken lassen. Auch der Zweitplatz­ierte wurde bei der After-Show-Party gefeiert.

Die Sonne fehlte

„Jetzt bin ich aber auch froh, wieder raus zu sein“, sagt Uwe Abel. Was ihm am meisten gefehlt hat in der geschlosse­nen Abteilung auf nur 30 Quadratmet­ern mit mehr oder weniger bekannten Mitbewohne­rn: Seine Frau Iris natürlich, das hat er ja mehrfach gesagt. Und das Tageslicht: „So ganz ohne Sonne, das ist nichts für mich.“Und was nimmt er mit aus dem Container? „Viele neue Erfahrunge­n“, sagt Uwe Abel. „Es war interessan­t, diese unterschie­dlichen Charaktere kennenzule­rnen und zu sehen, wie sie sich inszeniere­n.“Dann rührt er weiter. Er muss ja.

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BILD: dpa Auch als Zweiter ließ sich Uwe Abel am Freitagabe­nd feiern, als er den Container verließ. Sein Ziel, die 100 000 Euro zu gewinnen, hat er aber verpasst.

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