Hamburger SV tritt auf der Stelle
Walter-Team steht gegen Heidenheim sicher – Offensiv aber harmlos
Hamburg – Ein Schritt nach vorn, einer zurück – der Hamburger SV verändert sich, ohne voranzukommen. Das 0:0 in Heidenheim war das vierte sieglose Spiel in den vergangenen vier Partien und sortiert den Aufstiegsmitfavoriten ins triste Mittelfeld der 2. FußballBundesliga ein. Aber: Das torlose Remis war zugleich ein Novum unter Trainer Tim Walter. Zuvor hatte es seine Mannschaft nicht geschafft, den eigenen Kasten sauber zu halten. Walters Offensivorientierung sowie Fehler in der Defensive hatten die Rivalen ausgenutzt. Sieben Gegentore in den vorangegangenen vier Spielen sprachen nicht für Stabilität.
Kompliment vom Coach
„Für uns war dieses Spiel insgesamt ein Schritt nach vorn. Wir haben hinten sehr konsequent verteidigt, gerade bei den vielen Eckbällen. Da muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, sie hat das alles wegverteidigt“, sagte Walter erfreut und betonte ausdrücklich: „Das, was uns alle vorwerfen, dass wir nicht konsequent verteidigen, hat sie heute überragend gemacht.“Zwar hatte die Defensive in Heidenheim eine knappe halbe Stunde nichts zu tun, dann aber war sie mehrfach gefordert. Glück war auch dabei, als zweimal das Alugestänge Schlimmeres verhinderte. Unterm Strich steht jedoch: Defensivverhalten gut.
Auch vorne stand erstmals die Null. Da fehlte es an Präzision. Zahlreiche Chancen hätten normalerweise für zwei Siege gereicht. Moritz Heyer mit Lattentreffer, Sonny Kittel, Tim Leibold, Manuel Wintzheimer und andere scheiterten. Weil die Möglichkeiten vorm Kasten des Gegners vorhanden waren, lässt sich auch nicht behaupten, die konzentrierte Defensive ging zulasten der Offensive.
Frust in Hannover
Über ein Spiel ohne Gegentore hätte sich hingegen Hannover 96 gefreut, doch bei Darmstadt 98 erlebte das Team von Trainer Jan Zimmermann einen Tiefpunkt. Der Kapitän brachte die Gefühlslage bei 96 auf den Punkt. „Hier heute vier Stück zu bekommen, ist eine Katastrophe“, sagte Marcel Franke nach der 0:4-Niederlage: „So werden wir keine Punkte holen.“Statt um die Aufstiegsplätze mitzuspielen, steht Hannover nach fünf Partien mit mickrigen vier Punkten in der Abstiegszone der Zweitliga-Tabelle.
Bei Holstein Kiel war der Jubel groß, die Erleichterung aber noch größer. Mit dem 3:0 gegen Erzgebirge Aue feierte Kiel den ersten Saisonsieg und verließ die Abstiegsplätze. Der FC St. Pauli setzte sich mit 2:0 gegen Regensburg durch.