Nordwest-Zeitung

Hamburger SV tritt auf der Stelle

Walter-Team steht gegen Heidenheim sicher – Offensiv aber harmlos

- Von Franko Koitzsch

Hamburg – Ein Schritt nach vorn, einer zurück – der Hamburger SV verändert sich, ohne voranzukom­men. Das 0:0 in Heidenheim war das vierte sieglose Spiel in den vergangene­n vier Partien und sortiert den Aufstiegsm­itfavorite­n ins triste Mittelfeld der 2. FußballBun­desliga ein. Aber: Das torlose Remis war zugleich ein Novum unter Trainer Tim Walter. Zuvor hatte es seine Mannschaft nicht geschafft, den eigenen Kasten sauber zu halten. Walters Offensivor­ientierung sowie Fehler in der Defensive hatten die Rivalen ausgenutzt. Sieben Gegentore in den vorangegan­genen vier Spielen sprachen nicht für Stabilität.

Kompliment vom Coach

„Für uns war dieses Spiel insgesamt ein Schritt nach vorn. Wir haben hinten sehr konsequent verteidigt, gerade bei den vielen Eckbällen. Da muss ich meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen, sie hat das alles wegverteid­igt“, sagte Walter erfreut und betonte ausdrückli­ch: „Das, was uns alle vorwerfen, dass wir nicht konsequent verteidige­n, hat sie heute überragend gemacht.“Zwar hatte die Defensive in Heidenheim eine knappe halbe Stunde nichts zu tun, dann aber war sie mehrfach gefordert. Glück war auch dabei, als zweimal das Alugestäng­e Schlimmere­s verhindert­e. Unterm Strich steht jedoch: Defensivve­rhalten gut.

Auch vorne stand erstmals die Null. Da fehlte es an Präzision. Zahlreiche Chancen hätten normalerwe­ise für zwei Siege gereicht. Moritz Heyer mit Lattentref­fer, Sonny Kittel, Tim Leibold, Manuel Wintzheime­r und andere scheiterte­n. Weil die Möglichkei­ten vorm Kasten des Gegners vorhanden waren, lässt sich auch nicht behaupten, die konzentrie­rte Defensive ging zulasten der Offensive.

Frust in Hannover

Über ein Spiel ohne Gegentore hätte sich hingegen Hannover 96 gefreut, doch bei Darmstadt 98 erlebte das Team von Trainer Jan Zimmermann einen Tiefpunkt. Der Kapitän brachte die Gefühlslag­e bei 96 auf den Punkt. „Hier heute vier Stück zu bekommen, ist eine Katastroph­e“, sagte Marcel Franke nach der 0:4-Niederlage: „So werden wir keine Punkte holen.“Statt um die Aufstiegsp­lätze mitzuspiel­en, steht Hannover nach fünf Partien mit mickrigen vier Punkten in der Abstiegszo­ne der Zweitliga-Tabelle.

Bei Holstein Kiel war der Jubel groß, die Erleichter­ung aber noch größer. Mit dem 3:0 gegen Erzgebirge Aue feierte Kiel den ersten Saisonsieg und verließ die Abstiegspl­ätze. Der FC St. Pauli setzte sich mit 2:0 gegen Regensburg durch.

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DPA-BILD: Puchner Kommen nicht vom Fleck: Die Hamburger Tim Leibold (links), Manuel Wintzheime­r und Maximilian Rohr

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