Ab ins neue Zeitalter
Liechtenstein, Armenien und Island: Es gibt durchaus klangvollere Namen für ein Nationalmannschafts-Debüt. Dennoch können gerade diese „kleinen“Gegner den perfekten Start für Bundestrainer Hansi Flick in sein neues Trainer-Kapitel bedeuten und den Weg für die kommenden, größeren Aufgaben ebnen.
Denn: Mit Flick geht’s ins neue Zeitalter beim DFB, der Druck und die Erwartungen an den 56-Jährigen sind aber genauso hoch wie bei seinem Vorgänger Joachim Löw – wenn nicht sogar höher. Schließlich sehnt sich Fußball-Deutschland nach zwei enttäuschenden Turnieren (WM 2018, EM 2021) förmlich nach Erfolgserlebnissen. Löw hat eine Ära geprägt, keine Frage. Nach dem Weltmeistertitel 2014 ging es aber kontinuierlich bergab. Spaß, Leidenschaft und Offensiv-Fußball kamen abhanden, Querpässe, ein behäbiges Spiel nach vorne und eine gefühlte Lustlosigkeit machten sich indes breit.
Das alles soll und will, ja muss Flick ändern. Dass er es kann, hat er beim FC Bayern eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Genau diesen Titelhunger braucht der DFB. Mit seinem Generationen-Mix für die drei Länderspiele zeigt der Ex-München-Coach schon mal den kontrollierten Mut zum Wandel, den die Mannschaft braucht. Die drei U-21-Europameister Karim Adeyemi (19), Nico Schlotterbeck (21) und David Raum (23) sowie die Teenager Jamal Musiala (18) und Florian Wirtz (18) bringen den nötigen frischen Wind mit. In Rückkehrer Marco Reus (32), Thomas Müller (31), Manuel Neuer (35) oder auch Ilkay Gündogan (30) hat Flick zudem die nötige Erfahrung im Kader.
Der Bundestrainer hat Lust auf Experimente, ohne aber auf Biegen und Brechen die Neuausrichtung durchzuboxen. Liechtenstein, Armenien und Island: Sie geben einen ersten Einblick auf das neue DFB-Team. Schließlich soll die Nationalmannschaft wieder mit Offensiv-Fußball begeistert.
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