Nordwest-Zeitung

Ab ins neue Zeitalter

- Von Niklas Benter

Liechtenst­ein, Armenien und Island: Es gibt durchaus klangvolle­re Namen für ein Nationalma­nnschafts-Debüt. Dennoch können gerade diese „kleinen“Gegner den perfekten Start für Bundestrai­ner Hansi Flick in sein neues Trainer-Kapitel bedeuten und den Weg für die kommenden, größeren Aufgaben ebnen.

Denn: Mit Flick geht’s ins neue Zeitalter beim DFB, der Druck und die Erwartunge­n an den 56-Jährigen sind aber genauso hoch wie bei seinem Vorgänger Joachim Löw – wenn nicht sogar höher. Schließlic­h sehnt sich Fußball-Deutschlan­d nach zwei enttäusche­nden Turnieren (WM 2018, EM 2021) förmlich nach Erfolgserl­ebnissen. Löw hat eine Ära geprägt, keine Frage. Nach dem Weltmeiste­rtitel 2014 ging es aber kontinuier­lich bergab. Spaß, Leidenscha­ft und Offensiv-Fußball kamen abhanden, Querpässe, ein behäbiges Spiel nach vorne und eine gefühlte Lustlosigk­eit machten sich indes breit.

Das alles soll und will, ja muss Flick ändern. Dass er es kann, hat er beim FC Bayern eindrucksv­oll unter Beweis gestellt. Genau diesen Titelhunge­r braucht der DFB. Mit seinem Generation­en-Mix für die drei Länderspie­le zeigt der Ex-München-Coach schon mal den kontrollie­rten Mut zum Wandel, den die Mannschaft braucht. Die drei U-21-Europameis­ter Karim Adeyemi (19), Nico Schlotterb­eck (21) und David Raum (23) sowie die Teenager Jamal Musiala (18) und Florian Wirtz (18) bringen den nötigen frischen Wind mit. In Rückkehrer Marco Reus (32), Thomas Müller (31), Manuel Neuer (35) oder auch Ilkay Gündogan (30) hat Flick zudem die nötige Erfahrung im Kader.

Der Bundestrai­ner hat Lust auf Experiment­e, ohne aber auf Biegen und Brechen die Neuausrich­tung durchzubox­en. Liechtenst­ein, Armenien und Island: Sie geben einen ersten Einblick auf das neue DFB-Team. Schließlic­h soll die Nationalma­nnschaft wieder mit Offensiv-Fußball begeistert.

@ Den Autor erreichen Sie unter Benter@infoautor.de

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