Doppel-Gold in 77 Minuten
Schulz und Baus gewinnen am Sonntag in Tokio Edelmetall
Motorrad
1. Romano Fenati (Italien) - Husqvarna 37:26,974 Minuten, 2. Niccolo Antonelli (Italien) - KTM +1,679 Sekunden. Moto2 1. Remy Gardner (Australien) Kalex 37:31,642 Minuten, 2. Marco Bezzecchi (Italien) - Kalex +0,481 Sekunden – 13. Marcel Schrötter (Pflugdorf) - Kalex +22,525. MotoGP
1. Jorge Martin (Spanien) - Ducati 38:07,879 Minuten, 2. Joan Mir (Spanien) - Suzuki +1,548 Sekunden.
Handball
Tokio – Präsident Friedhelm Julius Beucher stand Fähnchen schwenkend im Zielbereich und feuerte Martin Schulz lautstark an. Als der Triathlet am fünften Wettkampftag endlich den deutschen Gold-Fluch bei den Paralympics in Tokio gebannt hatte, war Beuchers Freude, vor allem aber die Erleichterung, greifbar. „Endlich hat die erste Goldrakete gezündet“, sagte der 75-Jährige: „Da ist schon eine Last abgefallen.“
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Sprung nach oben
Umso mehr, als Tischtennisspieler Valentin Baus kurz darauf das zweite Gold für den Deutschen Behindertensportverband holte. In der Nacht zum Sonntag hatte sich das DBS-Team mit einem Schlag von Platz 40 auf Rang 17 im Medaillenspiegel katapultiert und die Angst vor einem kompletten Halbzeitdesaster gebannt. Überraschend Silber gewann derweil Speerwerferin
Frances Herrmann aus Cottbus mit 17,72 Meter. Für Herrmann war es die zehnte Medaille bei Welt- und Europameisterschaften oder Paralympics und der größte Erfolg seit Silber im Diskus bei den Spielen 2008. Der Leipziger Schulz hatte den Gold-Druck durchaus gespürt. „Aber es hat mich auf dem letzten Kilometer auch unheimlich gepuscht“, sagte der 31-Jährige, der ohne linken Unterarm geboren wurde und schon in Rio gewonnen hatte.
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Deutsche Goldraketen
Zwar starten aufgrund des Terminplans die meisten deutschen Gold-Hoffnungen erst in der zweiten Halbzeit der Spiele. Ohne Gold nach fünf von zwölf Wettkampftagen dazustehen, wäre für die interne Stimmung wie auch die Außenwirkung aber fatal gewesen. Am Sonntag war Beucher dann schon wieder kämpferisch. „Die Paralympics sind am 5. September zu Ende“, sagte er: „Gezählt und abgerechnet wird am Ende. Wir haben noch einige Goldraketen am Start.“Etwas mehr als eine Stunde später erwies sich Baus als die nächste. Mit 3:2 Sätzen kämpfte der in Bochum geborene Düsseldorfer den Weltranglistenersten Ningning Cao aus China nieder. „Das kann man einfach nicht beschreiben“, sagte der 25-Jährige, der an der erblichen Glasknochenkrankheit leidet: „Ich wollte hier meinen Traum von Gold verwirklichen. Wir haben so lange so hart gearbeitet.“
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Getrübte Stimmung
Deutlich getrübter war die Stimmung tags zuvor gewesen. Zwar hatte das DBS-Team da gleich fünf Medaillen gewonnen, dennoch bleibt der Samstag als ein unglücklicher in Erinnerung. Der klare Goldfavorit Leon Schäfer wurde als Weltmeister und Weltrekordler in der Klasse der Beinamputierten mit fünf Zentimetern Rückstand im Weitsprung nur Zweiter. Tischtennisspieler
Thomas Schmidberger unterlag nach großem Finalkampf mit 9:11 im entscheidenden Satz gegen seinen Dauerrivalen Panfeng Feng aus China. Stephanie Grebe (Berlin), ebenfalls im Tischtennis, Sprinterin Lindy Ave (Greifswald) über 100 Meter und Schwimmerin Verena Schott (Cottbus) über 100 Meter Brust holten Bronze. Sie holte bereits Bronze über 200 Meter Lagen. Dagegen fehlten dem ehemaligen OlympiaDritten Robert Förstemann im Zeitfahren auf der Radbahn acht Hundertstelsekunden zu Bronze.
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Pech am Sonntag
Und auch am Sonntag gab es nicht nur fröhliche Gesichter bei der deutschen Mannschaft. Leichtathletin Nicole Nicoleitzik aus Püttlingen jubelte zunächst über Bronze über 200 Meter. Doch die 26Jährige wurde wegen Übertretung der Bahn disqualifiziert. Der DBS verzichtete auf einen Protest.