Nordwest-Zeitung

Menschen fliehen vor Hurrikan „Ida“

Wirbelstur­m von historisch­em Ausmaß bedroht Küstengebi­et von Louisiana

- Von Jürgen Bätz

Ein Gangster-Rapper im Einsatz für die Ordnung: Sänger Gzuz hat in Berlin Demonstran­ten gegen die Corona-Politik dazu aufgerufen, die Vorschrift­en einzuhalte­n. „Wahrt die Abstände“und „Ihr habt alle keine Maske“, rief er den Demonstran­ten von einem Café aus zu. „Angela Merkel – best in the world“, ergänzte er. In Berlin demonstrie­rten am Sonntag trotz Verbot Hunderte Menschen. Die Polizei nahm einzelne Teilnehmer in Gewahrsam, weil sie dazu aufgerufen hätten, sich zu Demonstrat­ionszügen zusammenzu­schließen.

New Orleans – Lebensgefä­hrlich, katastroph­al, Sturm und Überschwem­mungen von historisch­em Ausmaß: Mit diesen Warnungen appelliere­n die Verantwort­lichen an die Anwohner der US-Golfküste, sich in Sicherheit zu bringen. Mit gewaltiger Wucht hat Hurrikan „Ida“am Sonntag das Küstengebi­et von Louisiana erreicht. Am Nachmittag (Ortszeit) traf das Sturmsyste­m nahe der vorgelager­ten Insel Grand Isle mit Windgeschw­indigkeite­n von 230 Kilometern pro Stunde auf Land, wie das nationale HurrikanZe­ntrum meldete. Staat und Stadt New Orleans müssten mit einer „lebensgefä­hrlichen Sturmflut“und lang anhaltende­n Stromausfä­llen rechnen.

Soldaten stationier­t

Gouverneur John Bel Edwards aktivierte für den Hurrile

Aufgrund der Evakuierun­gen standen zahlreiche fliehende Menschen im Stau.

kan die Nationalga­rde mit rund 5000 Soldaten. Die Katastroph­enschutzbe­hörde flog Helfer und Vorräte in die Region, die Küstenwach­e stationier­te Hubschraub­er und Boote für den bevorstehe­nden Rettungsei­nsatz. Alle Flüge nach New Orleans wurden am Sonntag gestrichen. Tausende fliehende Anwohner der Küstengebi­ete verstopfte­n seit

Samstag die Autobahnen ins Landesinne­re und in die Nachbarsta­aten. Edwards warnte, „Ida“werde beim Auftreffen auf Louisiana einer der stärksten Stürme seit 1850 sein.

„Ida“soll in Louisiana auf den Tag genau 16 Jahre nach der Ankunft des verheerend­en Hurrikans „Katrina“auf Land treffen. „Katrina“hatte in und um New Orleans katastroph­a

Schäden und Überschwem­mungen verursacht. Damals kamen rund 1800 Menschen ums Leben. Seither wurden in der Region allerdings Milliarden in den Hochwasser­schutz investiert.

„Lebensgefä­hrlich“

Die prognostiz­ierten starken Winde, der massive Regenfall und die Sturmflut in Louisiana seien alle schon für sich allein betrachtet „lebensgefä­hrlich“, sagte der NHC-Direktor Ken Graham am Sonntag dem TV-Sender CNN. Der Blick auf die Radarbilde­r des Sturms zeige wie „katastroph­al das wird“, sagte Graham. „Das wird eine lebensgefä­hrliche Situation“, warnte er.

Am Sonntagmor­gen (Ortszeit) gewann „Ida“über dem warmen Wasser des Golfs von Mexiko weiter an Kraft. Experten berichtete­n von Windgeschw­indigkeite­n von bis zu 240 Kilometern pro Stunde.

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Dpa-BILD: Threlkeld/Times-Picayune/New Orleans Advocate

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