Zünsler vernichtet Buchsbäume
Oldenburger kämpfen gegen Schädling im Garten
Oldenburg – Ein paar Tage nicht richtig hingeguckt, und zack, ist der Buchsbaum erledigt. Diese traurige Erfahrung haben in den vergangenen Wochen viele Oldenburger gemacht. Die aus Asien eingeschleppten Zünsler finden in den buchsbaum-reichen Gärten der Stadt ein bestelltes Feld, das sie in kürzester Zeit ruinieren können. Und die jüngste Generation hat ganze Arbeit geleistet, wenn man sich in den Stadtteilen so umschaut.
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Richtiger Zeitpunkt
Wohin aber mit dem braunen Gestrüpp, das mal ein schöner Buchsbaum war? Aus Sicht der Stadtverwaltung müssen die Überreste nicht in die Restmülltonne. Sie können auch über den Biomüll entsorgt werden, heißt es dort. Denn in den Kompostanlagen werden die Grünabfälle über einen längeren Zeitraum auf über 55 Grad erhitzt, was der ZünslerAltlast den Rest geben soll.
Allerdings sollte man es nicht so machen, wie ein Oldenburger, der die Säcke für eine Bekannte zu einem Containerdienst in Eversten bringen wollte. Er hatte die nicht zugebundenen Säcke über Nacht schon mal ins Auto verfrachtet. Als er am morgen einsteigen wollte, krimmelte und wimmelte es im ganzen Wagen. Wo bislang verschonter oder geretteter Buchsbaum auch weiter erhalten werden soll, lautet die einfachste Regel: wachsam sein. Denn noch immer haben die Raupen aus China und Japan hier kaum natürliche Feinde. Erst nach und nach kommen Spatzen, Kohlmeisen und Wespen auf den Geschmack.
Gartenfachleute raten dazu, im Juni, August und September Pheromonfallen zu verwenden, um früh auf eine Häufung der Falter aufmerksam zu werden. In warmen Jahren können die Falter des Zünslers auch früher auftre
Lange gehegt und eine Zierde des Gartens, jetzt nur noch ein trauriges Bild: Viele Oldenburger trennen sich in diesen Tagen von ihren ruinierten Buchsbaumbeständen und bringen sie zur Grünschnittannahmestelle in Neuenwege.
ten. Die Kontrolle auf Gespinste, Kot und Zünsler-Raupen vor allem auch im Inneren der Pflanze - ist zwischen Mitte April und September mindestens einmal im Monat sinnvoll. Denn wirksam ist die Bekämpfung nur, wenn der richtige Zeitpunkt erwischt wird.
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Gegenmaßnahmen
Das Verteidigungsprogramm reicht vom umgehenden händischen Absammeln oder Herausschneiden ganzer Triebe bei kleinen Beständen und geringem Befall bis zum Spritzen bei Beständen jeder Größenordnung, am besten mit Präparaten, die bakteriell funktionieren und andere Insekten nicht behelligen. Damit können sehr gute Erfolge erzielt werden und auch die neuen Fressfeinde wie Spatz, Kohlmeise oder Wespe nehmen beim Genuss behandelter Raupen „keinen Schaden“, sagt Hartmut Diers, der den Raiffeisen-Markt an der Edewechter Landstraße leitet.
Spritzmittel wirken vor allem, wenn sich die Raupen frei fressend in den Außenbereichen des Strauches aufhalten. Bis zu vier Wochen futtern sich die Raupen durch die Buchsbaumblättchen, bis sie
Auch ganze Hecken wurden mit einem Schlag erledigt: hier eine Buchsbaumhecke an der Schillerstraße
sich wieder in ein Gespinst einhüllen und innerhalb von einer Woche in einen ZünslerSchmetterling verpuppen. Die Schmetterlinge bilden ein weißes Dreieck, umrandet von einem braunen Rand auf ihren Flügeln. Bis in den Oktober hinein sind die Raupen aktiv.
Wenn es kälter wird, hüllen sie sich in ein Gespinst für die Überwinterung. Ohne einen frühen starken Frost nimmt das Elend von dort aus im nächsten Jahr weiter seinen Lauf. Insgesamt gibt es pro Jahr mindestens drei Generationen.
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Alternativen
Und was sind die immergrüne Alternativgehölze, wenn alles zu spät oder die Geduld zu Ende ist. Einige hat die Zeitschrift „Schöner Wohnen“zusammengetragen. Dazu zählen neben der Japanischen Hülse (Ilex crenata), die dem Buchs ziemlich ähnlich sieht, die buchsbaumblättrige Berberitze, Kriech- und Zwergspindel, Ilex, Heckenmyrte, Eibe, Lebensbaum, kleinwüchsige, buchsbaumähnliche Rhododendren (Bloombux), Scheinzypresssen und Portugiesischer Lorbeer.
Name: Brigitte May
Alter: 73
Beruf: Medizinisch-technische Assistentin im Ruhestand
Partei/Liste: Basis Wahlbereich: Südwest
Das wichtigste Thema in der Stadt: Tatsächlich hat sich Corona innerhalb der letzten 18 Monate zum wichtigsten Thema entwickelt. Die sich ständig ändernden Verordnungen und Maßnahmen führen auch dazu, dass einige Oldenburger noch mehr tun, als sie müssten, z.B. auf dem Fahrrad eine Maske aufsetzen oder im Auto. Angst scheint ein großes Thema zu sein. Vielleicht ist die Angst größer, etwas falsch zu machen, als die Angst vor einem Virus?
Für den Wahlbezirk nehmen wir uns vor: Die Bitte an die Bürger und Geschäftsleute um einen respektvollen und achtsamen Umgang miteinander. Ich lese überwiegend Hinweisschilder, höre Durchsagen, was ich alles tun muss, was ich nicht darf. Unterschwellig werden hier viele Menschen ausgegrenzt. Das habe ich vor Corona nicht erlebt: dass ich im Eversten Holz angesprochen und ermahnt werde von jemandem, der mich gar nicht kennt.
Das muss sich in Oldenburg ändern: Oldenburg ist meine Geburtsstadt, in der ich, mit einer Unterbrechung von zehn Jahren in Süddeutschland, lebe. Hier haben 2010 und 2016 über 80 Prozent der befragten Bürger bei einer Umfrage geäußert, glücklich zu sein. Ich erlebe die Menschen in meiner Umgebung inzwischen nicht mehr glücklich und möchte dazu beitragen, dass sich das hoffentlich bald ändert: glückliche Kinder und junge Erwachsene, glückliche Senioren und glückliche Menschen der mittleren Generation. Bei einer politischen Arbeit im Rat finde ich den Austausch mit den Mitgliedern der Partei und darüber hinaus besonders reizvoll.