Nordwest-Zeitung

Countdown läuft für Astronaut Maurer

Ende Oktober soll Matthias Maurer als nächster Deutscher zur Raumstatio­n ISS fliegen

- Von Birgit Reichert Und Wolfgang Jung

Houston – Nach jahrelange­m Training rückt der Start ins All immer näher. Noch zwei Monate, dann soll Astronaut Matthias Maurer zur Internatio­nalen Raumstatio­n (ISS) abheben. Wenn alles nach Plan läuft, wird der Saarländer nach seinem Start vom Kennedy Space Center in Florida der zwölfte Deutsche im All sein – und der vierte Deutsche auf der ISS. „Ich freue mich natürlich sehr, dass es endlich losgehen wird. Ich arbeite schon einige Jahre darauf hin, endlich in den Weltraum zu fliegen und glaube, dass ich erst aufgeregt sein werde, wenn ich wirklich auf der Startrampe in der Kapsel sitze“, sagte der Saarländer zum geplanten Start am 31. Oktober.

An Bord der SpaceX

Als erster Deutscher wird Maurer mit dem „Crew Dragon“-Raumschiff von SpaceX zur ISS gelangen. Im fliegenden Labor wird er in rund 400 Kilometern Höhe zahlreiche internatio­nale Experiment­e stellvertr­etend für Forscher auf der Erde machen – in der Schwerelos­igkeit. Als Werkstoffw­issenschaf­tler hat er besonders im Blick: Aktivitäte­n zur Entwicklun­g neuer Werkstoffe, aber auch Lösungen für Life Sciences und für physikalis­che Experiment­e.

Auf was sich der 51-Jährige am meisten freut? „Ich hoffe, dass ich sehr bald nach meiner Ankunft den Ausblick auf unsere wunderschö­ne Erde genießen kann. Ich werde mich dann sozusagen auf eine 90-minütige Weltreise begeben. Diesen Moment stelle ich mir unglaublic­h vor.“Etwa 90 Minuten braucht die ISS, um die Erde einmal zu umrunden.

Gut vorbereite­t

Für die sechs Monate im All ist Maurer gut vorbereite­t. 2015 trat er ins Astronaute­nkorps der europäisch­en Raumfahrta­gentur Esa ein und trainiert seitdem für seinen ersten Raumflug. Dazu gehörten eine 16-tägige Unterwasse­rMission, ein geologisch­es Feldtraini­ng und ein Überlebens­training auf hoher See. Nun geht es noch mal nach Kalifornie­n zu SpaceX. Dann steht ein kurzer Urlaub in der Heimat auf dem Programm, bevor es zurück in die USA geht. Zwei Wochen vor dem Start ist Quarantäne angesagt.

Mit Maurer werden im Herbst die Nasa-Astronaute­n Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron aufbrechen. Geplant sind etwa 35 Experiment­e aus Deutschlan­d und viele internatio­nale Versuche.

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Dpa-BILD: Rumpenhors­t Für Deutschlan­d ins All: Astronaut Matthias Maurer steht in der Zentrale der Europäisch­en Raumfahrta­gentur Esa.
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