Nordwest-Zeitung

Das sollten Sie wissen Leinen los fürs Theatersch­iff

Oldenburgi­sches Staatsthea­ter eröffnet neue Spielzeit – Intendant Firmbach setzt auf 3 G-Regel

- Tonia Hysky, Kulturreda­ktion

Im weiten Meer der Kultur gehört das Oldenburgi­sche Staatsthea­ter zu den großen Pötten. Mit Ruhe und Gelassenhe­it hat Käpt’n Firmbach seine Crew bislang gut durch die Pandemie gesteuert. Zudem haben die wendigen Beiboote der einzelnen Sparten das Publikum trotz Zwangspaus­e in Bewegung gehalten und sicher zur eingericht­eten Theaterins­el gebracht. An diesem Samstag meldet sich das Staatsthea­ter zurück aus der Sommerpaus­e und startet mit voller Kraft in die neue Spielzeit. Im Interview hat Generalint­endant Christian Firmbach meinem Kollegen Oliver Schulz gesagt, warum er im Gebäude auf die 3G-Regel setzt und seine Vorfreude groß ist.

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Das Staatsthea­ter ist zurück aus der Sommerpaus­e und startet an diesem Samstag mit der Schauspiel-Premiere „Foxfinder“in die Saison. Generalint­endant Firmbach sagt, wie der Theaterbes­uch zum ungetrübte­n Genuss werden soll.

Herr Firmbach, das Oldenburgi­sche Staatsthea­ter startet an diesem Samstag in die neue Spielzeit. Trotz anhaltende­r Pandemie – was überwiegt beim Generalint­endanten: Vorfreude oder Sorge? Firmbach: Eindeutig die Vorfreude! Wir wissen jetzt, dass wir mit Einhaltung der 3 GRegelung (also genesen-geimpft-getestet) öffnen dürfen und legen am heutigen Samstag direkt los: Auf unserer Theaterins­el vor dem Haus feiern wir ab 12 Uhr Saisoneröf­fnung. Ab 15 Uhr können Interessie­rte sich auf ein Konzert im Stadthafen freuen. Sängerin Martha Eason, Schauspiel­erin Helen Wendt und Pianistin C indy Weinhold machen sich hier wieder zur Deichfahrt auf und bespielen die gesamte Promenade vom Wasser aus. Um 20 Uhr freuen wir uns auf die Schauspiel­premiere von ,Foxfinder‘ im Kleinen Haus, die wir im Anschluss ab 21 Uhr auf der Theaterins­el in Lounge-Atmosphäre ausklingen lassen.

Bei allen Indoor-Veranstalt­ungen gilt die 3 G-Regelung.

Christian Firmbach Generalint­endant des Oldenburgi­schen Staatsthea­ters

Sehen Sie Ihr Haus bestmöglic­h vorbereite­t, und welche Maßnahmen erwarten die Zuschauer konkret? Firmbach: Bei allen IndoorVera­nstaltunge­n gilt die 3 GRegelung. D.h. beim Einlass wird kontrollie­rt, ob die Zuschaueri­nnen und Zuschauer geimpft, genesen oder getestet sind. Nur wenn eines zutrifft, kann das Theatergeb­äude betreten werden. Zusätzlich müssen sich alle Gäste beim Eintritt über die Luca-App, die Corona-WarnApp oder manuell registrier­en. Die Mund-Nasen-Bedeckung ist verpflicht­end, kann aber nach Einnahme des Sitzplatze­s während der Vorstellun­g abgenommen werden.

Als Einrichtun­g des Landes Niedersach­sen müssen Sie sich an Vorgaben anpassen. Wie verläuft der Austausch? Firmbach: Wir stehen in regem und konstrukti­vem Kontakt und tauschen uns auch mit den anderen beiden Staatsthea­tern in Niedersach­sen, dem Staatsthea­ter Braunschwe­ig sowie dem Staatsthea­ter Hannover regelmäßig über Möglichkei­ten und Lösungen aus.

Seien wir optimistis­ch: Welches sind die Höhepunkte der neuen Spielzeit? Firmbach: Da fällt es mir natürlich schwer, aus unserem wirklich vollen und abwechslun­gsreichen Spielplan einzelne Projekte herauszupi­cken. Besonders ans Herz legen möchte ich dem Publikum jedoch die ‚Demokratis­che Sinfonie‘ von Paul Brody, ein dokumentar­ischer Schauspiel­und Musiktheat­erabend nach einem Libretto der Abgeordnet­en des 19. Deutschen Bundestage­s. Die Rameau-Oper ‚Les Boréades‘ führt unsere Barocklini­e fort und ist durch die Mitwirkung der BallettCom­pagnie sicher auch inszenator­isch besonders interessan­t. Für Schillers ‚Maria Stuart‘ arbeiten wir erstmals mit einem Graphic NovelKünst­ler zusammen und für das Straßenthe­aterprojek­t ‚Sheroes‘ begeben sich die beteiligte­n Künstlerin­nen und Künstler gemeinsam mit dem Publikum auf Entdeckung­sreise. Mit ‚Hart am Wind‘ ist zudem das 8. Norddeutsc­he Kinder- und Jugendthea­terfestiva­l in Oldenburg zu Gast.

Wagen Sie auch schon einen Ausblick auf den 1. Oldenburge­r Ring, den Wagner-Zyklus ab Juli 2022? Firmbach: Mit einem ‚Ausblick‘ allein ist es hier nicht getan. (lacht) Unser Großprojek­t Ring-Zyklus ist bereits fix geplant. Es war eine unglaublic­he Arbeit, die unzähligen Mitwirkend­en, von denen viele ja nicht fest am Haus verpflicht­et sind, wieder zu koordinier­en und für neue Termine unter einen Hut zu

bringen. Aber wir haben es geschafft und drei Zyklen von Juli bis September 2022 sind fest disponiert.

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 ?? BILD: Stephan Walzl ?? Das Theatersch­iff sticht heute um 15 Uhr mit Live-Musik und viel Tamtam in See.
BILD: Stephan Walzl Das Theatersch­iff sticht heute um 15 Uhr mit Live-Musik und viel Tamtam in See.
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BILD: Stephan Walzl Generalint­endant Christian Firmbach

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