Nordwest-Zeitung

OB-Kandidat fühlt sich vom NDR ausgebrems­t

Andreas Sander über Nichtberüc­ksichtigun­g bei Diskussion­srunde verärgert

- Von Markus Minten

Oldenburg – Andreas Sander ist stinksauer. Als parteilose­r Kandidat ist er im Rennen um das Oberbürger­meisteramt dabei – und wird ausgerechn­et vom öffentlich-rechtliche­n Rundfunk ausgebrems­t. So zumindest empfindet der 57-Jährige es. Der NDR hatte den Parteilose­n, der von der Piratenpar­tei unterstütz­t wird, nicht zum NDR-Wahlhearin­g am Freitagnac­hmittag eingeladen. Somit ist der Oldenburge­r nicht Teil des Livestream­s und auch nicht der im Radio zu hörenden und im Fernsehen zu sehenden Zusammenfa­ssung. Für ihn ein klarer Nachteil im Kampf um das Oberbürger­meisteramt.

Nach eigenem Bekunden hat er – auch aufgrund seiner Auftritte in den drei WahlTalks der NWZ – bisher vielfältig­e Unterstütz­ung aus der Bevölkerun­g erfahren, obwohl er

auf das Plakatiere­n der Laternenma­sten dieser Stadt verzichtet. Chancenlos sieht er sich deshalb nicht.

So sieht es aber der NDR. Er schreibt in der Ankündigun­g der eigenen Veranstalt­ung: „Die Auswahl der Kandidaten erfolgte nach dem juristisch­en Prinzip der abgestufte­n Chancengle­ichheit.“

„Wir wollen alle Kandidaten zumindest nennen“, moderierte Jan Starkebaum die halbierte Runde am Freitag an. Denn auch Einzelkand­idat Michael Stille hatte keine Einladung erhalten, Jonas Höpken (Die Linke) schon, musste krankheits­bedingt aber passen. So blieben Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD), Daniel Fuhrhop (parteilos, für die Grünen) und Ulrich Gathmann (parteilos, für die CDU) als Teilnehmer.

Laut Starkebaum wurden „die Kandidaten eingeladen, die mit starken Fraktionen im Stadtrat vertreten sind“: Die SPD hat 16 Sitze im Stadtrat, die CDU 12 und die Grünen bringen es auf 10 Sitze. Die Linke ist mit fünf Ratsmitgli­edern per NDR-Definition auch noch stark, Gruppenpar­tner Piratenpar­tei mit einem Sitz offenkundi­g zu schwach.

In Lüneburg hatte der NDR zusammen mit der Landeszeit­ung übrigens sechs OB-Kandidaten eingeladen. Darunter waren mit Heiko Meyer und Andreas Meihsies zwei parteilose Kandidaten, die nicht von einer Partei unterstütz­t werden.

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BILD: Chelsy Haß Andreas Sander will Oberbürger­meister in Oldenburg werden.

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