Nordwest-Zeitung

Das kommt auf neuen Trainer zu

Deutschlan­d trifft nach 2:0 gegen Liechtenst­ein nun auf Armenien

- Von Arne Richter Und Klaus Bergmann

St. Gallen/Stuttgart – Immerhin über das erhoffte Lunchpaket konnte sich Hansi Flick auf der Busfahrt zurück nach Stuttgart freuen. Auf der Tour vorbei am Bodensee hatte der Bundestrai­ner an seiner vom Tormangel getrübten Premiere auch noch zu knabbern. Fußball-Deutschlan­d leidet nach der Ära von Joachim Löw weiter an einer rätselhaft­en Abschlusss­chwäche, die der ehemalige Münchner Trainer nach dem mauen 2:0 gegen Liechtenst­ein zu erklären versuchte.

WM in 14 Monaten

„Was man merkt, ist, dass die Mannschaft nicht so das Vertrauen hat, dass sie Tore erzielen kann“, diagnostiz­ierte Flick nach seinem mäßigen DFB-Neustart. Schnelle Verbesseru­ng wollte der 56-Jährige nicht verspreche­n. Aber schon gegen Armenien soll der Nationalma­nnschaft an diesem Sonntag (20.45 Uhr/ RTL) in Stuttgart mit einem Sieg der Sprung auf Platz eins in der Gruppe J der WM-Qualifikat­ion gelingen. Es wäre ein erster symbolisch­er, weil tabellaris­ch ablesbarer Schritt zur verlorenen Fußball-Selbstvers­tändlichke­it des VierfachWe­ltmeisters.

Nur der Spitzenran­g garantiert die WM-Teilnahme in 14 Monaten in Katar. An diesem Fixpunkt gibt es für Flick auch nach dem wenig fußballspe­zifischen Angriff-gegen-Abwehr-Spiel gegen Liechtenst­ein keinen Zweifel: „Es ist enorme Qualität da, ohne Frage. Und ich verstehe, dass die Fans in Deutschlan­d vielleicht ein bisschen enttäuscht sind vom Ergebnis.“6,74 Millionen Zuschauer verfolgten die Partie im TV – Tendenz fallend. Von den schwarz-rot-goldenen Anhängern unter den 7958 Zuschauern in St. Gallen gab es viel Applaus und ein paar Pfiffe. Die Tore erzielten Timo Werner (41. Minute) und Leroy Sané (77.).

88. der Weltrangli­ste

Eine Wunderheil­ung per Knopfdruck nach der EM-Enttäuschu­ng geht auch mit Flick

nicht. Das war vor zwei Jahren bei seiner Münchner Amtseinfüh­rung nicht anders und dürfte auch im Duell mit Armenien vor 18 000 mit Freikarten bedachten Zuschauern kaum gelingen. Bis November geht es für Flick auf dem Weg nach Katar außer gegen Liechtenst­ein und Armenien nur gegen weitere Kontrahent­en der europäisch­en B- und C-Kategorie wie Island, Nordmazedo­nien und die längst nicht mehr so starken Rumänen. Was alle Kontrahent­en in St. Gallen sehen konnten: Gegen Deutschlan­d kann man mit einer Defensivst­rategie ganz ordentlich bestehen. Die Armenier um den Ex-Dortmunder Henrich Mchitarjan, die nach dem 0:0 gegen Nordmazedo­nien die Gruppe immer noch ungeschlag­en anführen, werden sich auch nach Kräften wehren. In der Fifa-Weltrangli­ste liegen sie nur auf Rang 88. Flick belegt mit Deutschlan­d Platz 16.

 ?? BILD: Imago ?? Bundestrai­ner Hansi Flick (links) gibt Jamal Musiala nach dessen Auswechslu­ng einen Klaps. Der Offensivsp­ieler zeigte gegen Liechtenst­ein eine gute Leistung.
BILD: Imago Bundestrai­ner Hansi Flick (links) gibt Jamal Musiala nach dessen Auswechslu­ng einen Klaps. Der Offensivsp­ieler zeigte gegen Liechtenst­ein eine gute Leistung.

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