Dumm gelaufen
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, an diesem Wochenende in meiner niederrheinischen Heimat an der traditionellen Wallfahrt nach Kevelaer als Jogger teilzunehmen, hin und zurück in den Wallfahrtsort insgesamt rund 36 km, also fast die Marathondistanz.
Aber leider ist meine eigene nötige Laufvorbereitung aus verschiedenen Gründen „dumm gelaufen“, also werde ich stattdessen wieder meine Oldenburger Runde drehen. Vor einigen Jahren habe ich für mich den Laufsport entdeckt und pflege ihn nun regelmäßig. Gerade die langen Läufe am Wochenende mag ich sehr, dabei kann ich gut nachdenken, Erlebtem nachspüren, Kommendes planen und einigem davonlaufen.
Irgendwann habe ich mal den Impuls aufgegriffen, auch „laufend Gutes tun“zu können, hab an Sponsoringläufen teilgenommen (Sternsinger, Welthungerhilfe) und Kilometerspenden eingelaufen. Inzwischen ist für mich daraus die Motivation entstanden, als Läufer auch stellvertretend für diejenigen an den Start zu gehen, die dazu vielleicht nicht in der Lage sind.
Gerade am Sonntag mag ich es sehr, beim Laufen meine Gedanken und Überlegungen in einem Gebet auszudrücken und einiges von dem, was mir Menschen anvertraut haben, weiterzugeben an den, der mich und uns laufen lässt.
Besonders schön ist auch der Zieleinlauf mit der Erfahrung des guten Kontaktes mit ihm und anderen unterwegs und dem erfüllten und erfüllenden Auftrag, etwas Gutes zumindest angestoßen oder ins Laufen gebracht zu haben. Allen, die laufen können, möchte ich diese Art des spirituellen Laufens empfehlen.
Vielleicht klappts für mich im nächsten Jahr mit meiner Teilnahme am Wallfahrtslauf, bis dahin bleibt mir ja noch genügend Zeit zum Laufen in und um Oldenburg, auch mit Ihren Anliegen, die ich gerne mitnehme und im Gebet vor Gott bringe, denn „Die aber auf den HERRN hoffen, / empfangen neue Kraft, / wie Adlern wachsen ihnen Flügel. Sie laufen und werden nicht müde, / sie gehen und werden nicht matt.“(Jesaja 40,31).