Betriebe sind gefordert
Oldenburg/lrs – Die Digitalisierung bietet viele Chancen, sie kann, in begrenztem Maße, auch dabei helfen, den Mangel an Personal auszugleichen. „Aber das Kernproblem bleibt der große Bedarf unserer Wirtschaft an Fachkräften“, betont Stefan Bünting. Leiter des Bereichs Bildung bei der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK). Und dafür müsse voll auf die die duale Ausbildung gesetzt werden.
Dabei sind seiner Meinung nach nicht nur die jungen Menschen gefordert, sondern auch die Betriebe, zum Beispiel beim Einsatz ihrer Firmen-Websites. „Authentische Einblicke in die Unternehmen sind gefragt. Das vermitteln auch die jungen Ausbildungsbotschafter der IHK“, so Bünting. Dahinter verbergen sich Azubis, die in Schulen aus ihrem Berufsalltag berichten und so für die duale Ausbildung werben.
Gleichzeitig müssten die Betriebe auch neben typischen Bewerberinnen und Bewerbern
auch andere Zielgruppen in den Blick nehmen. „Betriebe sollten Abiturientinnen und Abiturienten sowie Studienabbrecher über eine duale Ausbildung für das Unternehmen gewinnen und binden“, betont Bünting. Zudem gelte es, schwächeren Schulabgängern mit eher praktischen Fähigkeiten eine Chance zu geben.
Doch die jungen Menschen schauen bei der Wahl der Ausbildungsstelle auch genauer hin. „Die Unternehmenskultur muss stimmen“, weiß Stefan Bünting. Hoch im Kurs stünden eine strukturierte Ausbildung und ein gutes Betriebsklima. „Die jungen Leute wollen auch wissen, welche Perspektiven es im Unternehmen gibt, ob Homeoffice möglich ist und wie es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht“, berichtet er aus seinen Erfahrungen. Klar ist für ihn daher: „Wer sich nicht auf solche Anforderungen einstellt, wird es in Zukunft noch schwerer haben, seinen Betrieb am Laufen zu halten.“