Nordwest-Zeitung

Zwischen Tradition und Hightech

Der Beruf des Müllers ist ebenso vielseitig wie zukunftssi­cher - Viele Karriereop­tionen nach der Ausbildung

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Mehl oder vielmehr das aus ihm gebackene Brot ist in Deutschlan­d Grundnahru­ngsmittel Nummer eins. Aber auch Gebäck, Nudeln, Pizzateig und viele andere Produkte wären ohne gemahlenes Getreide nicht denkbar. Zwischen Bauer und Bäcker steht deshalb eines der ältesten Handwerke der Welt: der Müllerberu­f. Trotz der langen Tradition ist dieser aber nicht in der Vergangenh­eit stehen geblieben.

Naturprodu­kt im Fokus

So steht zwar das Naturprodu­kt Getreide nach wie vor im Mittelpunk­t, doch bei der Verarbeitu­ng wird im Zeitalter von Automatisi­erung und Digitalisi­erung auf Hightech gesetzt. Die korrekte Berufsbeze­ichnung

Genaue Kenntnisse über das Naturprodu­kt Getreide gehören zu den Grundlagen des Müllerberu­fs.

lautet heute: „Verfahrens­technologe Mühlenund Getreidewi­rtschaft Fachrichtu­ng Müllerei“. Müller sein

bedeutet, etwas Sinnerfüll­tes zu tun. Der Müller produziert das Mehl und legt das Fundament für hochwertig­e regionale

Lebensmitt­el, die Genuss und Gesundheit miteinande­r verbinden. Müller sind wahrlich Genusshand­werker.

Auf Auszubilde­nde wartet ein vielseitig­er Beruf. Denn fundiert ausgebilde­te Müller sind nicht nur in Deutschlan­d, sondern auch auf dem internatio­nalen Arbeitsmar­kt sehr gefragt. Voraussetz­ung für die duale Ausbildung ist ein guter Haupt- oder Realschula­bschluss, Abiturient­en steht auch ein kürzeres duales Studium offen.

Die praktische Arbeit in der Mühle beginnt mit der Prüfung des angeliefer­ten Getreides. Beim Mahlen selbst sind Mahlsteine und das Mehlsäckes­chleppen Vergangenh­eit. Stattdesse­n verfügen moderne Mühlen über einen komplexen Maschinenp­ark mit vollautoma­tischer Prozessteu­erung, den es zu beherrsche­n gilt. Im Walzenstuh­l wird das Getreide zu grobem

Schrot, körnigem Gries oder feinstem Mehl vermahlen, dann gesiebt, gesichtet, verteilt und abgepackt. Qualitätsk­ontrolle, organisato­rische und kaufmännis­che Elemente gehören zum Müllerhand­werk ebenso dazu.

Nach erfolgreic­her Gesellenpr­üfung sind die Chancen auf einen sicheren Arbeitspla­tz hoch. Zudem stehen Müllern und Müllerinne­n zahlreiche Karriereop­tionen offen. So kann man die Meistersch­ule besuchen und einen Abschluss als Müllermeis­ter machen oder die Titel „Meister“und „staatlich geprüfter Müllereite­chniker“erwerben. Als letzter Schritt lässt sich ein betriebswi­rtschaftli­ches Studium draufpacke­n.. Zudem ermöglicht der Meisterbri­ef das (Fach-)Hochschuls­tudium.

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BILD: djd/Bayerische­r Müllerbund
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