Nordwest-Zeitung

So schreibst du eine gute Bewerbung

Interessen und Stärken einbringen – Auch eine einheitlic­he Optik ist wichtig

- Von Melanie Jülisch

Sabine Burmeister ist Geschäftsf­ührerin der Oldenburge­r Kartonagen­fabrik in Bad Zwischenah­n.

Nach mehr oder minder langer Suche sind sie endlich gefunden: die großen Unternehme­n oder kleinen Betriebe, in denen man gerne eine Ausbildung starten würde. Also werden fleißig Bewerbunge­n geschriebe­n. Das ist sehr gut, allerdings sollte man hier auf einige Dinge achten, um einen positiven Eindruck auf die Personalve­rantwortli­chen zu machen. Sabine Burmeister, Geschäftsf­ührerin der Oldenburge­r Kartonagen­fabrik in Bad Zwischenah­n, weiß, worauf es ankommt.

Bewerbung per E-Mail: Auch aus ökologisch­en Gründen und weil viele Unternehme­n inzwischen digital unterwegs sind, sind Bewerbunge­n auf Papier heute kaum noch gewünscht. „Bewerbunge­n per Mail sind in den meisten Betrieben Standard, wobei das PDF-Format ganz wichtig ist.“

Das Anschreibe­n:Wer bin ich? Wo stehe ich gerade und wann beende ich meine Schulzeit? Was will ich? Warum bewerbe ich mich gerade bei Ihnen? Diese Fragen gehören in das „Intro“. Hier kann und sollte man konkrete Gründe aufführen, warum man sich ausgerechn­et bei diesem Unternehme­n bewirbt. Egal ob man durch ein Praktikum darauf gestoßen ist oder von Freunden

davon gehört hat – es sollte unbedingt Erwähnung finden. „Auch Interessen und Stärken gehören bereits hier hinein, ebenso die Bitte um ein persönlich­es Gespräch, in dem man genau dies noch einmal erläutern möchte“, so Sabine Burmeister. Das Interesse am Unternehme­n kann bereits in der Anrede bekundet werden. „Sehr geehrte Damen und Herren“ist schon lange out. „Besser man sieht sich vorher genau auf der Homepage um, wer der richtige Ansprechpa­rtner ist und spricht diesen dann auch direkt an.“

Der Lebenslauf: „Hier muss die Optik unbedingt zum Anschreibe­n passen. Das gilt für das gesamte Layout, beispielsw­eise die Schriftgrö­ße und Abstände. Es sollte alles durchgängi­g sein“, so Sabine Burmeister. Dabei sollte der Lebenslauf chronologi­sch mit dem Aktuellen beginnen, der Eintritt in die Grundschul­e sollte ganz am Ende stehen. „Der wichtigste Punkt ist: Wo stehe ich jetzt – und er sollte auch auf den ersten Blick ersichtlic­h sein. Auch die Interessen und Stärken sollten hier einen Platz finden. Bewirbt man sich bei einem Medienunte­rnehmen, so können dies Kommunikat­ion und guter Umgang mit neuen Medien sein. Bei uns hin

Wer sich vorab über den korrekten Ansprechpa­rtner informiert, der punktet bereits mit dem Anschreibe­n.

gegen ist gerade in der Produktion Teamarbeit sehr wichtig. Wer also im Fußballver­ein aktiv ist oder sich vielleicht sogar als Jugendtrai­ner engagiert, der sollte dies im Lebenslauf ruhig erwähnen.“Was besser nicht hinein sollte: „Was die Eltern beruflich machen, gehört heutzutage nicht mehr in den Lebenslauf. Es geht ganz allein um die individuel­len Stärken und Fähigkeite­n.“Das Foto muss übrigens nicht von einem profession­ellen Fotografen gemacht werden. „Der Bewerber sollte auf dem Foto authentisc­h wirken. Unpassend wäre es beispielsw­eise, sich für einen handwerkli­chen Beruf in einen Anzug zu zwängen. Gleiches gilt für ein Bewerbungs­gespräch.“Vorsicht ist bei Fotos auf Facebook und Co. geboten: Hier stöbern die Personalve­rantwortli­chen gerne mal, um zusätzlich ein Bild von dem Bewerber zu machen. Ausschweif­ende Party Pics kommen dabei meist nicht so gut an.

Der Anhang: Um sich einen weiteren Eindruck von dem Bewerber verschaffe­n zu können, sollte ein Anhang mit dem letzten Zeugnis nicht fehlen. Auch Bescheinig­ungen von Praktika runden den Gesamteind­ruck ab.

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BILD: SIMONE AHLERS
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