Nordwest-Zeitung

Oldtimer glänzen vor dem Schloss

Borgward-Schau kommt gut an – Aussteller zeigen ihre Schmuckstü­cke

- Von Julius Rabba

Oldenburg – Wer heutzutage auf den deutschen Straßen unterwegs ist, trifft nur noch vereinzelt auf Fahrzeuge der Borgward´schen Fertigunge­n Lloyd, Goliath und Borgward. Kein Wunder, denn der Bremer Autoherste­ller meldete bereits 1961 Insolvenz an. Doch trotz der seitdem ausbleiben­den Produktion bleibt die Begeisteru­ng vieler Menschen für die eleganten Automobile bestehen.

Auf dem Oldenburge­r Schlosspla­tz und dem Schlossinn­enhof kamen darum am vergangene­n Wochenende Liebhaberi­nnen und Liebhaber zusammen, um ihre Schmuckstü­cke zu präsentier­en und in Nostalgie zu schwelgen. Glückliche­rweise spielte das Wetter mit und die ausgestell­ten fahrbaren Untersätze glänzten ansehnlich in der Sonne. Besucherin­nen und Besucher konnten rund 80 Fahrzeuge in verschiede­nen Farben bewundern, Fotos schießen und sich mit den Besitzern unterhalte­n.

2020 ausgefalle­n

Neben den Privatfahr­zeugen, gab es auch ein BorgwardPo­lizei Auto und einen Borgne ward-Bus zu sehen. Das traditione­ll alle zwei Jahre veranstalt­ete Event, das vom Verein Borgward-Club mit Sitz in Bremen organisier­t wird, sollte eigentlich bereits im vergangene­n Jahr laufen – musste wegen der Corona-Pandemie aber ausfallen. Umso größer die Freude bei allen Beteiligte­n, sich endlich wieder über die persönlich­e Leidenscha­ft mit Gleichgesi­nnten austausche­n zu können. Und die kamen von weit her.

Laut der Vorsitzend­en des Clubs, Marion Kayser, seien am Wochenende BorgwardFr­eunde aus den Niederland­en, Belgien, England und vielen Teilen Deutschlan­ds angereist. So auch der 79-Jährige

Karsten Antelmann, der mit seinem Borgward Hansa 2400 S ganz aus Berlin nach Oldenburg gefahren ist. Seine Faszinatio­n für die Kraftfahrz­euge der Bremer Marke stamme von seinem Vater, erzählt Antelmann, der damals einen Lloyd Bus besessen habe.

Während einige ihre Borgwards nur sporadisch fahren würden, sei er auch im Privaten sehr regelmäßig mit seinem Gefährt unterwegs. Hätte man den Hansa 2400 S damals im Erscheinun­gsjahr 1954 neu erwerben wollen, so hätte man 13 900 DM bezahlen müssen, weiß der 79-Jährige.

Heutzutage haben alle Borgward-Modelle echte Sammlerwer­te. „Jeder hat sei

ganz eigene Geschichte, die er oder sie mit Borgward verbindet“, schwärmt Marion Kayser. Aber auch die Historie der Firma selbst sei sehr fasziniere­nd.

Gemütliche Fahrzeuge

Doch nicht nur die Geschichte­n, sondern auch das Fahrgefühl sei etwas Schönes, meint die Vereinsvor­sitzende. So wirke das Interieur jedes Fahrzeugs entgegen des modernen Stils sehr gemütlich, was zu einem entspannte­ren Fahrstil anregen würde.

Auf der ganzen Welt gäbe es Borgward-Fans, deshalb sei auch eine World-Tour in Planung, freut sich die Vorsitzend­e, die das jüngste Mitglied des Vereins ist. Neben der Besichtigu­ng der Borgward-Oldtimer, konnten Besucher am Samstag auf dem Schlosspla­tz auch originale Ersatzteil­e von diversen Händlern erwerben. Egal ob Scheinwerf­er, Radkappen oder alte Tachos – wenn dem eigenen Wagen etwas fehlte, konnte man hier fündig werden. Mit dem Event in Oldenburg war Marion Kayser gänzlich zufrieden. Die Zusammenar­beit mit der Stadt im Vorhinein sei super gelaufen und das Event von den Besuchern toll angekommen worden.

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BILD: Julius Rabba Standen am Samstag in Reih und Glied auf dem Oldenburge­r Schlosspla­tz: Die historisch­en Borgward-Oldtimer begeistert­en viele Menschen.
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BILD: Julius Rabba Vorsitzend­e des Borgward Clubs: Marion Kayser

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