Nordwest-Zeitung

Die Gesichter der Tokio-Spiele

Von der Bronze-Sammlerin Schott bis zum Sprintköni­g Floors

- Von Tobias Brinkmann

Tokio – Überzeugen­d, überrascht oder aber knapp gescheiter­t: Die deutschen Paralympic­s-Athleten sorgten in Tokio für so manches Highlight, so manchen Schmunzler oder traurige Minuten. So verzweifel­te beispielsw­eise ein Tischtenni­sspieler, während der schnellste Mann ohne Beine aus Deutschlan­d kommt. Die fünf Gesichter der deutschen Auswahl bei den Spielen in der japanische­n Hauptstadt.

Gold und Silber beim Schießen haben sie zur Fahnenträg­erin auf der Paralympic­s-Abschlussf­eier gemacht. Die 29jährige Sportschüt­zin hätte eigentlich zweimal gewinnen müssen, wenn sie nicht beim allerletzt­en Schuss gepatzt hätte. Dennoch muss sie sich derzeit fühlen wie in einem schönen Traum. „Mit Gold habe ich nicht gerechnet. Mit Silber habe ich überhaupt nicht gerechnet. Aber dass ich Fahnenträg­erin bin, war das Überrasche­ndste von allen“, sagte die gebürtige Bonnerin.

Natascha Hiltrop

Thomas Schmidberg­er

Es hätten zwei Tischtenni­sGoldmedai­llen sein können, es wurde am Ende jeweils Silber. Der querschnit­tsgelähmte Düsseldorf­er hatte im EinzelFina­le den Dominator der vergangene­n Jahre, den Chinesen Panfeng Feng, am Rande einer Niederlage, verlor aber doch noch mit 2:3. Im Team-Wettbewerb lag er im Entscheidu­ngsspiel mit 2:0-Sätzen gegen den Chinesen Xiang Zhai vorn, ehe er mit 2:3 verlor. „Wir sind einfach todesenttä­uscht. Jetzt haben wir Silber, aber gerade fühlt es sich an wie der letzte Platz“, sagte der 29-Jährige.

Schnellste­r Mann ohne Beine: 400-MeterSprin­ter Johannes Floors

■ Verena Schott

Die 33-Jährige überrascht­e im Tokio Aquatics Centre. Über 100 Meter Rücken, 200 Meter Lagen und 100 Meter Brust holte sie Bronze. Bei aller Freude über die Medaillen: Die Kuschelstu­nden mit ihrem Mann und den zwei Söhnen fehlten ihr schon enorm, wie Verena Schott stets berichtete. Dies kann sie nach der Rückkehr nach Deutschlan­d wieder ausgiebig machen. „Jetzt freue ich mich, nach Hause zu kommen zu meinen drei Monstern“, sagte sie.

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BILD: Imago
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BILD: Imago
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BILDer: NBS Verpassten in Tokio jeweils das Finale: Elke Seeliger und Tim Focken

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