Paralympics enden bunt, aber mit Schatten
Abschlussfeier ohne Zuschauer – Ministerpräsident Suga tritt zurück
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Tokio – Mit einer verspieltbunten Kostümshow hat Gastgeber Japan die Sommer-Paralympics in Tokio fantasievoll zum Abschluss gebracht. Ganz dem etwas schräg klingenden Titel der Abschlussfeier „Harmonious Cacophony“folgend führten die Darsteller aus ganz Japan zu fetziger Digitalmusik eine Kakophonie an grellbunten Tanzdarbietungen auf, die die Botschaft dieser Spiele vermitteln sollten: Eine Welt, in der die Menschen mit all ihren Unterschieden in bunter Vielfalt harmonisch zusammenleben.
Weiter Corona-Notstand
„Arigato, Tokio“, („Danke, Tokio“) rief Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, den Japanern in seiner Abschlussrede im Olympiastadion zu. Die Abschlusszeremonie ging pandemiebedingt – wie auch die Wettkämpfe –
Feuerwerk zum Abschluss: Die Paralympischen Spiele sind am Sonntag zu Ende gegangen.
bis auf rund 3000 Ehrengäste, Offizielle und Journalisten ohne Zuschauer über die Bühne. Die Spiele in Japan seien „einfach sensationell“gewesen, zog Parsons Bilanz – und zollte den Gastgebern seinen Dank und Respekt.
Er habe keinen Zweifel daran, dass die japanische Bevölkerung stolz darauf sei, in der Lage gewesen zu sein, die Spiele
angesichts der Corona-Pandemie überhaupt zu veranstalten: „Natürlich war es nicht positiv, hier keine Zuschauer zu haben, aber ich denke, die japanische Bevölkerung hat diese Spiele am Ende wirklich ins Herz geschlossen.“
Allerdings sind Tokio und viele weitere Gebiete des Landes angesichts stark gestiegener Infektionszahlen weiterhin im Corona-Notstand. Daher gab es schon im Vorfeld der Olympischen Spiele viel Kritik an der Austragung inmitten der Pandemie.
Kurz vor dem Ende der Paralympics kündigte Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga nun seinen Rückzug als Premier an. Seine Umfragewerte waren wegen seines als langsam und unzureichend kritisierten Umgangs mit der Pandemie und seinem sturen Festhalten an Olympia und den Paralympics in den Keller gestürzt.
Inklusivere Einstellung
Suga geht, doch was bleibt, da ist sich IPC-Präsident Parsons sicher, ist, dass die Paralympics in Tokio dauerhaft die Einstellung der Bevölkerung gegenüber Menschen mit Behinderungen verändern werden. Die zukünftige Generation der Japaner werde „eine inklusivere Einstellung haben als die vorherigen Generationen“, sagte der IPC-Präsident.