Graue Haare und blauer Primus
Fossi-Team erobert mit 2:0-Sieg in Hildesheim Platz eins
Hildesheim – Als Gazi Siala in der Nachspielzeit das erlösende 2:0 für die Fußballer des VfB Oldenburg erzielte, fiel Chefcoach Dario Fossi ein Stein vom Herzen. Der dritte Sieg im dritten RegionalligaSpiel und die schnelle Antwort auf das Landespokal-Aus am Dienstag gegen Drittligist Braunschweig (1:4) taten gut, aber für Fossis Wuschelmähne waren die mehr als 90 Minuten am Sonntag bei VfV Hildesheim nicht das Beste. Der Chancenwucher der Gäste war zum Haareraufen und könnte auch farbliche Veränderungen verursacht haben.
■ Das Grau: „Ich habe noch mehr graue Haare“, meinte der VfB-Trainer nach dem Sieg vor 1050 Zuschauern, mit dem sein Team Platz eins in der
VfB-Coach Dario Fossi
Süd-Staffel eroberte. Neun Punkte und 6:0 Tore stehen nach drei Partien zu Buche. Die Zahl der geschossenen Treffer hätte jetzt zweistellig sein können, aber die Oldenburger ließen zahlreiche Chancen ungenutzt. Auf der anderen Seite war aber auch die Null in Gefahr.
■ Das Orange: „Da muss der Ball rein, dann ändert sich das Spiel“, sagte VfV-Coach Markus Unger, dessen Team fast früh in Front gegangen wäre. Hady El Saleh nutzte eine zu kurze Rückpass-Klärung von VfB-Linksverteidiger Nico Knystock aber nicht. Keeper Pelle Boevink (der Niederländer spielte natürlich wieder passend in Orange) parierte.
■ Das Blau: Nach dem kleinen Wachmacher war der VfB physisch wie psychisch präsent und ging schnell in Führung. Ein hoher Ball in den Strafraum wurde von Marten Schmidt per Kopf auf Affamefuna-Michael Ifeadigo abgelegt, der keine Mühe hatte, aus knapp zehn Metern einzuschieben (12. Minute). Der Jubel der rund 100 mitgereisten Fans der Blauen war groß.
■ Das Rot: Nicht nur die Sonne gefährdete Ungers und insbesondere Fossis Teint. Das Unvermögen und das Pech, mit der Ifeadigo (25.), Maik Lukowicz (27, 31.) und Ayodele
Adetula (44., verschossener Foulelfmeter) das 2:0 für den VfB vergaben und Hildesheim auf der anderen Seite am Pfosten scheiterte (43.), trieb den Trainern die Röte ins Gesicht. Nach der Pause machten es Schmidt (51.) und auf der anderen Seite zweimal Marco Drawz (61., 65.) nicht besser.
■ Das Grün: Mit der Zeit häuften sich die Konterchancen der Gäste (69., 72., 74.), ehe eine VfV-Ecke Fossi sicher noch mehr als ein weiteres graues Haar bescherte (88.). Erst der gerade eingewechselte Siala brachte mit seinem 2:0 den Puls des Trainers wieder in den grünen Bereich (90.+2).
VfB Oldenburg: Boevink – Richter, Appiah, Deichmann, Knystock - Zietarski, Schmidt Adetula (75. Saka), Kaissis (90. Siala), Lukowicz (83. Herbst) Ifeadigo (75. Brand).