Konsequenzen
Die Trümmer des am 6. September 1971 bei Hamburg verunglückten Charterflugzeuges vom Typ „BAC 1-11“. Nach dem Ausfall beider Triebwerke hatte der Pilot eine Notlandung versucht – 22 Menschen starben.
angesichts des Kerosinflammeninfernos gleich wieder weg. Aussichtslos.
Fataler Leichtsinn
Was ist passiert? Die zweistrahlige Maschine vom Typ BAC 1-11 der Münchner Fluggesellschaft Paninternational ist mit 121 Menschen an Bord voll besetzt auf dem Weg ins spanische Malaga. Bei einem Start mit Volllast ist vorgesehen, die Triebwerke durch Einspritzen von Wasser zu kühlen. Pilot Hüls ordnet an, den Wassertank mit Kanistern zu befüllen, die im Frachtraum mitgeführt werden. Was Hüls nicht ahnt: In den Wasserkanistern ist auch Kerosin.
Kurz nach dem Start erschüttern Explosionen beide Triebwerke. In geringer Höhe bleibt der Schub weg. Die Aufarbeitung ergibt: Techniker
Zeitzeuge Manfred Maier, ehemaliger Polizist und Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Hasloh, erlebte damals das Unglück vor seiner Haustür.
am Boden suchten Kanister, um Kerosin zwischenzulagern und griffen sich, was sie fanden. Fataler Leichtsinn.
Nach dem Triebwerksausfall bleiben dem 32 Jahre alten Piloten nur wenige Sekunden, um sich zu entscheiden. Umkehren
ist ausgeschlossen, voraus die Autobahn. Er steuert die Maschine unter einer Hochspannungsleitung durch, setzt hart auf. Dann passiert, was die Notlandung doch zur Katastrophe macht. Das linke Fahrwerk knickt ein, das Flugzeug
Jeder Flugunfall
gerät mit dem Flügel in die Leitplanken, trifft eine Notrufsäule und dreht sich in dem Moment, in dem es mit hoher Geschwindigkeit unter der Brücke durchrutscht. Ein Pfeiler zerfetzt den Rumpf hinter dem Cockpit. 22 Menschen verlieren ihr Leben durch diesen Aufprall, niemand durch das anschließende Feuer.