Doku als TV-Premiere bei 3sat
Bonn/KNA – Ein Schweizer Ehepaar, Kathrin und Daniel, das in einem Dorf in der Nähe von Winterthur lebt, hat sich entschlossen, eine aus Syrien geflüchtete Familie mit fünf Kindern aufzunehmen. Da ihre eigenen Kinder ausgezogen sind, vermieten Kathrin und Daniel den oberen Stock ihres Hauses an Ghassan, seine Frau Iman und deren Kinder. Die Familie stammt aus der Umgebung von Damaskus. Ghassan besaß ein Geschäft, Iman ist Apothekerin. Der jüngste Sohn Ahmad geht in die Grundschule, seine vier Schwestern sind Teenager. Abgesehen von Sidra sind die Frauen mit einem Hidschab verschleiert.
Der Dokumentarfilm „Unter einem Dach“(an diesem Montag, 6. September, 22.25 Uhr; 3sat als TV-Erstausstrahlung) von Maria Müller zeigt, mit welchen Erwartungen und Wertvorstellungen die Gäste wie die Gastgeber konfrontiert werden. Was passiert mit den Schweizern in ihrem schönen alten Haus im Kanton Zürich? Und was mit der syrischen Familie, die alles hinter sich lassen musste?
Es verlangt viel Mut und Offenheit, sich in einer solchen Situation von der Kamera begleiten zu lassen. Der über einen Zeitraum von drei Jahren entstandene Film stellt Szenen einer aktiven Auseinandersetzung stille Betrachtungen aus dem Alltag gegenüber. Einfühlsam und mit großer Sorgfalt vermittelt der unaufgeregte Film, was es heißt, die eigenen Wurzeln zu verlassen und ein neues Leben in der Fremde zu beginnen.