Raiffeisenbank und Volksbank vor Fusion
Neues Institut mit 70 000 Kunden geplant – „Kräfte bündeln“
Oldenburg – Rund 70 000 Bankkunden in der Stadt Oldenburg und im Ammerland, aber auch in der Wesermarsch, im Landkreis Oldenburg und im Kreis Osnabrück müssen umdenken: Die Volksbank Oldenburg und die Raiffeisenbank Oldenburg wollen zur „Oldenburger Volksbank eG“verschmelzen. Entsprechende Fusionsabsichten kündigten am Montag die Vorstände beider Genossenschaftsinstitute an.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien informiert worden. „Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, wurde versichert.
Es gebe auch keine Beschlüsse zur Verkleinerung des Filialnetzes. Nur in Oldenburg-Eversten liegen zwei Standorte nah beisammen.
„Das ist eine Fusion auf Augenhöhe“, betonte Matthias Osterhues, Vorstand der Volksbank Oldenburg. „Beide Institute sind kerngesund.“Der neue Name Oldenburger Volksbank solle die regionale Verbundenheit betonen.
Die Volksbank Oldenburg hat (per Ende 2020) 38 233 Kunden in Oldenburg, im Ammerland, in der Wesermarsch und im Kreis Osnabrück. Die Raiffeisenbank Oldenburg hat 31 612 Kunden in Oldenburg und dem Ammerland sowie im Kreis Oldenburg.
Gemeinsam stößt man in eine neue Dimension vor. Die Bilanzsumme – eine GrößenAngabe für die Bank-Geschäfte – erreicht 1,6 Milliarden Euro. Man käme unter die „Top 5“der knapp 60 Genossenschaftsbanken in Weser-Ems.
„Wir wollen die Kräfte bündeln“, erklärte Heinrich Nannemann (Vorstand Volksbank Oldenburg) mit seinen Kollegen Matthias Osterhues (Volksbank) sowie Heiko Frohnwieser und Thorsten Schwengels (Raiffeisenbank). Als Vorteile wurden unter anderem die Leistungsfähigkeit am Kreditmarkt und bei technischen Innovationen, Umgang mit Regulierungsaufwand oder auch größere Attraktivität als Arbeitgeber genannt.
■ Was die geplante BankenFusion für die Kunden bedeutet, lesen Sie auf:
Oldenburg – Die Volksbank Oldenburg und die Raiffeisenbank Oldenburg wollen 2022 zur „Oldenburger Volksbank eG“fusionieren, wie die Vorstände der beiden Genossenschaftsbanken am Montag ankündigten. Auch die rund 275 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren informiert worden, ebenso wie die Vertreter der Genossenschaftsmitglieder, die die beiden Institute letztlich tragen.
Damit flossen die Informationen auch ins weitere Oldenburger Umland: Die beteiligten Banken mit Sitz in Oldenburg sind nicht nur in der Stadt Oldenburg, sondern auch im den Landkreisen Ammerland, Wesermarsch und Oldenburg sowie Osnabrück tätig. Wie geht es nun weiter?
■ Der Fahrplan
Mitte Juni 2022 sind Vertreterversammlungen geplant. Dabei geht es um die Zustimmung zur Fusion. Konkret würde die Raiffeisenbank Oldenburg auf die Volksbank Oldenburg verschmolzen, wie die Vorstände Reinhard Nannemann und Matthias Osterhues (beide Volksbank) sowie Heiko Frohnwieser und Thorsten Schwengels (beide Raiffeisenbank erläuterten. Die Fusion würde dann rückwirkend zum 1. Januar 2022 vollzogen.
■ Die Spitze
Reinhard Nannemann (63) kündigte am Montag an, „planmäßig" in den Ruhestand zu gehen. Die neue Oldenburger Volksbank wird dann von den drei verbliebesten. nen Vorständen geführt. Einen Vorsitzenden soll es nicht geben. Sitz der Bank wird die bisherige Zentrale der Volksbank (Lange Straße).
■ Die Kunden
Was werden wohl die FusionsFolgen für die insgesamt fast 70 000 Kunden (38 233 von Volksbank und 31 612 von Raiffeisenbank) sein? Zum Filialnetz (16 Geschäftsstellen/16 SB-Standorte) gibt es keine Beschlüsse. Nur zwei Standorte liegen aber nah beisammen – in Oldenburg-EverAlle Standorte seien modernisiert, erläuterte Thorsten Schwengels. Mindestens für einen Teil der 70 000 Kunden könnte sich die internationale Bankverbindungsnummer (IBAN) ändern. Ansonsten wird viel Infrastruktur schon bisher gemeinsam genutzt. Spürbaren Neuordnungsbedarf könnte es bei den unterschiedlichen Gebühren der beiden Genossenschaftsbanken geben, hieß es bei den Vorständen. Die technische Umstellung soll im September/Oktober 2022 abgeschlossen sein.