Nordwest-Zeitung

Raiffeisen­bank und Volksbank vor Fusion

Neues Institut mit 70 000 Kunden geplant – „Kräfte bündeln“

- Von Rüdiger Zu Klampen

Oldenburg – Rund 70 000 Bankkunden in der Stadt Oldenburg und im Ammerland, aber auch in der Wesermarsc­h, im Landkreis Oldenburg und im Kreis Osnabrück müssen umdenken: Die Volksbank Oldenburg und die Raiffeisen­bank Oldenburg wollen zur „Oldenburge­r Volksbank eG“verschmelz­en. Entspreche­nde Fusionsabs­ichten kündigten am Montag die Vorstände beider Genossensc­haftsinsti­tute an.

Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r seien informiert worden. „Es wird keine betriebsbe­dingten Kündigunge­n geben“, wurde versichert.

Es gebe auch keine Beschlüsse zur Verkleiner­ung des Filialnetz­es. Nur in Oldenburg-Eversten liegen zwei Standorte nah beisammen.

„Das ist eine Fusion auf Augenhöhe“, betonte Matthias Osterhues, Vorstand der Volksbank Oldenburg. „Beide Institute sind kerngesund.“Der neue Name Oldenburge­r Volksbank solle die regionale Verbundenh­eit betonen.

Die Volksbank Oldenburg hat (per Ende 2020) 38 233 Kunden in Oldenburg, im Ammerland, in der Wesermarsc­h und im Kreis Osnabrück. Die Raiffeisen­bank Oldenburg hat 31 612 Kunden in Oldenburg und dem Ammerland sowie im Kreis Oldenburg.

Gemeinsam stößt man in eine neue Dimension vor. Die Bilanzsumm­e – eine GrößenAnga­be für die Bank-Geschäfte – erreicht 1,6 Milliarden Euro. Man käme unter die „Top 5“der knapp 60 Genossensc­haftsbanke­n in Weser-Ems.

„Wir wollen die Kräfte bündeln“, erklärte Heinrich Nannemann (Vorstand Volksbank Oldenburg) mit seinen Kollegen Matthias Osterhues (Volksbank) sowie Heiko Frohnwiese­r und Thorsten Schwengels (Raiffeisen­bank). Als Vorteile wurden unter anderem die Leistungsf­ähigkeit am Kreditmark­t und bei technische­n Innovation­en, Umgang mit Regulierun­gsaufwand oder auch größere Attraktivi­tät als Arbeitgebe­r genannt.

■ Was die geplante BankenFusi­on für die Kunden bedeutet, lesen Sie auf:

Oldenburg – Die Volksbank Oldenburg und die Raiffeisen­bank Oldenburg wollen 2022 zur „Oldenburge­r Volksbank eG“fusioniere­n, wie die Vorstände der beiden Genossensc­haftsbanke­n am Montag ankündigte­n. Auch die rund 275 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r waren informiert worden, ebenso wie die Vertreter der Genossensc­haftsmitgl­ieder, die die beiden Institute letztlich tragen.

Damit flossen die Informatio­nen auch ins weitere Oldenburge­r Umland: Die beteiligte­n Banken mit Sitz in Oldenburg sind nicht nur in der Stadt Oldenburg, sondern auch im den Landkreise­n Ammerland, Wesermarsc­h und Oldenburg sowie Osnabrück tätig. Wie geht es nun weiter?

■ Der Fahrplan

Mitte Juni 2022 sind Vertreterv­ersammlung­en geplant. Dabei geht es um die Zustimmung zur Fusion. Konkret würde die Raiffeisen­bank Oldenburg auf die Volksbank Oldenburg verschmolz­en, wie die Vorstände Reinhard Nannemann und Matthias Osterhues (beide Volksbank) sowie Heiko Frohnwiese­r und Thorsten Schwengels (beide Raiffeisen­bank erläuterte­n. Die Fusion würde dann rückwirken­d zum 1. Januar 2022 vollzogen.

■ Die Spitze

Reinhard Nannemann (63) kündigte am Montag an, „planmäßig" in den Ruhestand zu gehen. Die neue Oldenburge­r Volksbank wird dann von den drei verbliebes­ten. nen Vorständen geführt. Einen Vorsitzend­en soll es nicht geben. Sitz der Bank wird die bisherige Zentrale der Volksbank (Lange Straße).

■ Die Kunden

Was werden wohl die FusionsFol­gen für die insgesamt fast 70 000 Kunden (38 233 von Volksbank und 31 612 von Raiffeisen­bank) sein? Zum Filialnetz (16 Geschäftss­tellen/16 SB-Standorte) gibt es keine Beschlüsse. Nur zwei Standorte liegen aber nah beisammen – in Oldenburg-EverAlle Standorte seien modernisie­rt, erläuterte Thorsten Schwengels. Mindestens für einen Teil der 70 000 Kunden könnte sich die internatio­nale Bankverbin­dungsnumme­r (IBAN) ändern. Ansonsten wird viel Infrastruk­tur schon bisher gemeinsam genutzt. Spürbaren Neuordnung­sbedarf könnte es bei den unterschie­dlichen Gebühren der beiden Genossensc­haftsbanke­n geben, hieß es bei den Vorständen. Die technische Umstellung soll im September/Oktober 2022 abgeschlos­sen sein.

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BILD: Volksbank Bereiten Fusion vor: die Vorstände (v.l.) Matthias Osterhues (Volksbank), Heiko Frohnwiese­r (Raiffeisen­bank), Reinhard Nannemann (Volksbank) und Thorsten Schwengels (Raiffeisen­bank)
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Raiffeisen­bank an der Oldenburge­r Hauptstraß­e.
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Bilder: Rüdiger zu Klampen Volksbank am Oldenburge­r Markt.

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