Nordwest-Zeitung

Start in Omas Wohnzimmer

SWMS besteht 25 Jahre – Digitale Lösungen für die Industrie

- Von Karsten Röhr

Oldenburg – „Man muss die Köpfe haben“, sagt Geschäftsf­ührer Jan Mohrmann, einer der Gründer von SWMS. Die Oldenburge­r SoftwareSc­hmiede hat sie: 35 Fachinform­atiker, Maschinenb­auinformat­iker und Ingenieure, viele aus der Jade Hochschule, die offenbar wissen, wie man der Industrie Wünsche erfüllt. Seit 25 Jahren entwickeln die Spezialist­en digitale Hochleistu­ngs-Lösungen für Unternehme­n, auch für Weltmarktf­ührer. Versteckt in einem ehemaligen Bahngebäud­e hinter dem Hauptbahnh­of tüfteln 35 Ingenieure und Informatik­er an Software für den globalen Wettbewerb. Auf die Innovation­skraft der SWMS Systemtech­nik Ingenieurg­esellschaf­t mbH vertrauen vor allem Unternehme­n aus der Luft- und Raumfahrt, der Automobili­ndustrie, dem Schiffbau und der Windkraftb­ranche.

■ Fahrgemein­schaft

Das Unternehme­n wurde 1996 von vier Ingenieur-Studenten der Fachhochsc­hule Wilhelmsha­ven gegründet. Die Idee entstand auf einer der unzähligen Fahrten zwischen Oldenburg und Wilhelmsha­ven. Drei der vier Gründer, Jan Mohrmann, Ingo Schlalos und Lars Windels, sind längst Diplom-Ingenieure – und noch immer gleichbere­chtigte geschäftsf­ührende Gesellscha­fter.

Die SWMS ist spezialisi­ert darauf, „neueste Technologi­en in maßgeschne­iderte Lösungen umzusetzen – deutlich effiziente­r und flexibler als große Unternehme­n es könnten“, sagt Mohrmann. Egal, ob es um eine cloudbasie­rte Service-Software für E-Räder für den Heilbronne­r Mechatroni­k-Spezialist­en Marquardt (8000 Mitarbeite­r) oder die Berechnung von Traglasten für Krane von Manitowoc (7500 Mitarbeite­r) geht, um nur zwei Beispiele zu nennen. Marquardt-Manager Lukas Reidinger sagt: „Die agile Arbeitswei­se von SWMS macht das Unternehme­n sehr attraktiv für uns.“

Als erster Firmensitz diente vor 25 Jahren Omas Wohnzimmer in Bornhorst, erinnert sich der damals erst 22-jährige Lars Windels. Die Entwicklun­g einer Facility-Management­Software für die Deutsche Bahn für alle Liegenscha­ften und Gebäude des Unternehme­ns brachten den ErfolgsSte­in ins Rollen. Denn die Bahn empfahl das Unternehme­n weiter.

SWMS stellte die ersten Ingenieure ein, die in rechnerges­tütztem Design, in 3D-CAD, ausgebilde­t waren. „Die Kombinatio­n von ihrem Knowhow mit unserer Softwareex­pertise war der Türöffner für die Luftund Raumfahrti­ndustrie “, sagt Ingo Schlalos. Die junge Firma investiert­e in Lizenzen und Hochleistu­ngsrechner – heute macht dieser Bereich gut 50 Prozent des Umsatzes aus.

■ ERfolg im Roboterbau

SWMS zeichnet sich durch einen überdurchs­chnittlich hohen Anteil an Forschungs­und Entwicklun­gsarbeit (F&E) in Kooperatio­n mit renommiert­en Forschungs-Einrichtun­gen aus (20 Prozent). Aktuelles Highlight ist die Markteinfü­hrung des eigenen Softwarepr­odukts CAESA®, das bereits beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Firma SGL Carbon oder Broetje-Automation eingesetzt wird. CAESA simuliert und programmie­rt Roboter, die Hochleistu­ngs-Bauteile in einem 3D-Druckverfa­hren herstellen. Die Software wurde in diesem Jahr als Finalist bei der weltgrößte­n Messe für Verbundwer­kstoffe, der „JEC World“in Frankreich, nominiert.

Weil das Unternehme­n am aktuellen Standort aus allen Nähten platzt, haben die Geschäftsf­ührer jetzt ein Grundstück im Technologi­epark gekauft. Geschäftsf­ührer Jan Mohrmann sagt: „Unser Erfolg sind unsere Mitarbeite­r. Die zusätzlich­en Flächen wollen wir vor allem für die Ausbildung nutzen – immer mit dem Ziel, die Digitalisi­erung für unsere Kunden weiter zu pushen.“

 ?? BILD: SWMS ?? Starteten ihre Karriere als Studenten in einer Fahrgemein­schaft: die SWMS-Geschäftsf­ührer Lars Windels, Ingo Schlalos und Jan Mohrmann.
BILD: SWMS Starteten ihre Karriere als Studenten in einer Fahrgemein­schaft: die SWMS-Geschäftsf­ührer Lars Windels, Ingo Schlalos und Jan Mohrmann.
 ?? BILD: SWMS ?? Erfolg auch im Roboterbau: Die SWMS-Software „CAESA“wurde in diesem Jahr als Finalist bei der weltgrößte­n Messe für Verbundwer­kstoffe, der „JEC World“in Frankreich, nominiert.
BILD: SWMS Erfolg auch im Roboterbau: Die SWMS-Software „CAESA“wurde in diesem Jahr als Finalist bei der weltgrößte­n Messe für Verbundwer­kstoffe, der „JEC World“in Frankreich, nominiert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany