Nordwest-Zeitung

„Oldenburg versöhnt Landeier mit Stadt“

Jürgen Krogmann will wiedergewä­hlt werden – Blick nach vorne nach der Pandemie

- Von Chelsy Haß

Oldenburg – Seit sieben Jahren ist der an der Spitze der Oldenburge­r Stadtverwa­ltung. An diesem Sonntag möchte Jürgen Krogmann als Oberbürger­meister wiedergewä­hlt werden. Auf eine Tasse Kaffee hat unsere Redaktion den 57jährigen SPD-Politiker am Hafen in Oldenburg getroffen. „Ich komme leger gekleidet, wenn das in Ordnung ist“, verkündete Krogmann vor dem Treffen. Denn es sei auch mal schön, das Jackett Zuhause zu lassen.

„Als Oberbürger­meister muss man beides können: Mehrheiten im Rat stricken aber beispielsw­eise beim Kohlessen in Berlin auch einen Witz machen oder eine Laudatio auf Klaas HeuferUmla­uf halten“, sagt Krogmann. Auch das sei Teil des Jobs, der unter anderem beinhalte, die Stadt zu repräsenti­eren.

Studentenb­uden

Eine Stadt, die Krogmann gut kennt. Denn bereits seit 1987 lebt er in der Huntestadt. „Bevor ich an die Uni Oldenburg gekommen bin, habe ich in Köln studiert. Aber Oldenburg fand ich dann doch ein bisschen persönlich­er“, sagt Krogmann, der gebürtig aus Steinfeld kommt. „Oldenburg versöhnt die Landeier mit der Stadt“, ist er sich sicher.

In seiner Studienzei­t habe er in vielen verschiede­nen

WGs und Studentenb­uden gewohnt. „Ich hatte mal eine kleine Bude im Dobbenvier­tel und habe auch für eine Zeit in der Ehnernstra­ße und der Bürgerstra­ße gewohnt“, erinnert er sich zurück.

Nachdem Krogmann 1993 Pressespre­cher der Stadt Oldenburg wurde, bauten seine Frau und er einige Jahre später ein Einfamilie­nhaus in Etzhorn, in dem sie auch heute noch leben. Gemeinsam hat das Paar drei mittlerwei­le erwachsene Kinder.

Urlaub auf Texel

Im Laufe der Jahre sei es für Krogmann immer schwierige­r geworden, nicht auch im privaten Kontext der „Oberbürger­meister“zu sein. „Durch diese Rolle ist man bekannt und wird oft angesproch­en“, sagt er. Kein Grund zu klagen – das gehöre dazu, weiß Krogmann. Aber hin und wieder sei ein Tapetenwec­hsel angebracht.

Seit mehr als 20 Jahren gehört ein Urlaub auf der niederländ­ischen Nordseeins­el Texel für Krogmann und seine Familie dazu. „Wir fahren jedes Jahr dort hin, um zu campen. Unsere Kinder sind quasi auf Texel aufgewachs­en. Die Nordsee tut gut“, sagt er. Bereits in den 1970er Jahren sei er mit den Pfadfinder­n dort gewesen und habe die Insel lieben gelernt.

Freizeitan­gebot

Zum Ausgleich gehöre für ihn außerdem der Fußball. „Wenn ich es schaffe, gehe ich zum Fußballtra­ining beim SV

Eintracht Oldenburg“, sagt Krogmann. Leider komme das jedoch eher in unregelmäß­igen Abständen vor.

Aber nicht nur das Spielen, sondern auch das Gucken, gehöre zu einen seiner Lieblingsb­eschäftigu­ngen. „In den letzten Jahren habe ich gemerkt, wie sehr ich doch an Werder Bremen hänge“, sagt er. Und wenn es mal nicht Fußball sein soll, dann schaue er sich gerne die Spiele der EWE Baskets an.

Ohnehin sei es ihm ein großes Anliegen, solche und ähnliche Veranstalt­ungen wieder zu ermögliche­n und auch neue zu schaffen. Denn in den letzten eineinhalb Jahren hätten sich viele Menschen sozial zurückgezo­gen.

„Es ist auch meine Aufgabe, ihnen ein Angebot zu machen und dazu aufzurufen, sich nicht zu verkrieche­n“, sagt er. Oldenburg habe so viel zu bieten.

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BILD: Chelsy Haß

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