Die Karies-Macher entfernen
Ohne Behandlung drohen Schmerzen und gefährliche Entzündungen
Bulimie ist gekennzeichnet durch wiederholte Heißhungeranfälle und die übertriebene Beschäftigung mit der Kontrolle des Gewichts. Betroffene leiden unter einem schädlichen Verhaltensmuster mit Essattacken und Erbrechen. Grund ist die krankhafte Angst, dick zu werden.
Oldenburg – Der Zahnapparat muss beim Verkleinern und Zermahlen der aufgenommenen Nahrung mitunter enorme Kaubelastungen aushalten. Zudem sind die Zähne permanent Säureangriffen durch die in der Mundhöhle kursierenden Bakterien ausgesetzt, was vor allem bei einer unzureichenden Mundhygiene zu schwerwiegenden Kariesund Parodontalerkrankungen führen kann. Nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung sind in Deutschland rund 99 Prozent der Bevölkerung von einem Kariesbefall betroffen. Die Folge kann bei einem schweren Verlauf die weitgehende oder komplette Zerstörung der Zahnsubstanz sein.
Ein Zahn reicht von außen nach innen betrachtet von der sichtbaren Zahnkrone bis zu der im Kieferknochen verankerten Zahnwurzel. Die Zahnkrone besteht aus dem vor äußeren Säureangriffen schützenden Zahnschmelz sowie dem darunter liegenden Zahnbein und dem mit Nervenbahnen und dem Blutkreislauf verbundenen Zahnmark. Von diesem wird das auch als Hartsubstanz bezeichnete Zahnbein mit Nährstoffen versorgt.
Die Zahnwurzel gehört zu dem mit dem Zahnfleisch abschließenden Zahnhalteapparat. Für einen sicheren Halt sind kleinere Zähne mit einer, die größeren Backenzähne mit mehreren Wurzeln ausgestattet. Im Inneren der Zahnwurzel befinden sich pro Zahn je nach Wurzelanzahl zwischen ein bis vier Wurzelkanäle, die den Innenraum der Wurzel mit Weichgewebe ausfüllen.
Unerträgliche Schmerzen
Diese sogenannte Zahnpulpa stellt mit seinen zahlreichen feinen Blutgefäßen und Nerven die Verbindung zum Stoffwechsel her, der eine fortlaufende Regeneration des Zahnbeins ermöglicht.
Eine fortgeschrittene Karies ist die häufigste Ursache für eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Wenn Kariesauslösende Bakterien einen
Weg ins Zahninnere gefunden haben, können sie abgesehen von der Zerstörung der Krone über die Wurzelkanäle bis zur Zahnwurzel vordringen und dort Entzündungen auslösen. Oft entstehen dann unerträgliche Schmerzen, da sich das Weichgewebe der Zahnpulpa infolge der Entzündung ausdehnt und auf die benachbarten Nerven drückt.
Ohne eine umgehende Behandlung beim Zahnarzt kann sich die Entzündung bis in den Kieferknochen sowie die dahinter liegenden Weichteile ausbreiten. Falls die Bakterien über den Blutkreislauf auch das Herz und das Gehirn erreichen,
können sie im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen. „In die Zahnwurzel und das Nervengewebe eingedrungene Bakterien müssen schnell und dauerhaft entfernt werden“, betont Dr. Wenk Bösemeyer, Leiter des auf Behandlungen des Wurzelkanals spezialisierten Endokologikums in Oldenburg.
Folgeschäden verhindern
Nur so könne der Patient von seinen Beschwerden befreit sowie vor weiteren Schädigungen der Zahnsubstanz und möglichen Folgeerkrankungen
bewahrt werden. Wichtig ist, dass im Bereich der Krone und der Wurzel alle Problemmacher sicher erfasst und beseitigt werden. Ansonsten sorgen unerkannt verbliebene Kariesreste bzw. Bakterien schnell dafür, dass eine neue Entzündung entsteht.
Ob und wie weitgehend eine Wurzelkanalbehandlung sinnvoll ist, hängt bei KariesPatienten davon ab, wie stark die Zahnsubstanz zerstört ist. Die Diagnose basiert auf der Anamnese und einer klinischen Untersuchung. Weitere Aufklärung kann eine Röntgenuntersuchung des betroffenen Bereichs bringen.