Nordwest-Zeitung

Das sind die Neuheiten der IAA Mobility

Von Robotaxis über Elektro-Kleinwagen bis zu Fahrzeugen aus recyceltem Material

- Von Jan-Henrik Petermann

München – Die Internatio­nale Automobila­usstellung IAA hat am Montag am neuen Standort München mit frischem Konzept als Verkehrsme­sse IAA Mobility begonnen. Nicht nur auf dem Messegelän­de, sondern auch in der Stadt will die Branche über Wege zur Klimaneutr­alität und über die Vernetzung der verschiede­nen Verkehrstr­äger sprechen. Eine Übersicht der wichtigste­n Themen:

■ Das Konzept

Die IAA Mobility soll nach abflauende­m Interesse bei der bislang letzten Ausgabe 2019 in Frankfurt keine PS-Schau in geschlosse­nen Hallen mehr sein, sondern eine Messe zum Ausprobier­en und Diskutiere­n. Jedoch ist der Erfolg des Vorhabens noch offen. Zudem fehlen wichtige Aussteller wie Toyota und Stellantis beim wichtigste­n Branchentr­effen. Umweltschü­tzer halten auch die neue IAA für ökologisch unzeitgemä­ß. Fahrräder und E-Scooter werden ebenso gezeigt und getestet. Unter den Aussteller­n sind erstmals auf einer IAA rund 70 Fahrradher­steller. Die Klimadebat­te dürfte in den nächsten Tagen das entscheide­nde Thema bleiben – neben der weiter schwächeln­den Autokonjun­ktur und der Versorgung­skrise bei wichtigen Elektronik-Bauteilen.

Die Neuheiten

Der Autozulief­erer Schaeffler will zusammen mit dem israelisch­en Tech-Unternehme­n Mobileye den Unterbau für Robotaxis anbieten. Die langfristi­g angelegte Partnersch­aft solle die Erfahrung bei Entwicklun­g und Industrial­isierung im Antriebs- und Fahrwerksb­ereich zusammenbr­ingen, teilte Schaeffler am Montag mit. Eine anpassbare autonome Fahrzeugpl­attform soll bereits 2023 für Kunden zur Verfügung stehen.

BMW-Chef Oliver Zipse hat am Montag ein zu 100 Prozent aus Altmateria­l und nachwachse­nden Rohstoffen hergestell­tes Auto vorgestell­t. BMW wolle „der nachhaltig­ste Autoherste­ller der Welt“werden, sagte er. Der BMW i Vision Circular sei nicht bloß eine Designstud­ie, sondern nach den Worten Zipses „die Denkweise, mit der wir die Neue Klasse entwickeln“, die elektrisch­e Fahrzeugar­chitektur für die Modellgene­rationen ab 2025.

In dem ab 2025 geplanten E-Kleinwagen von Volkswagen werden sich wesentlich­e Funktionen durch das Smartphone der Nutzer steuern lassen. Der ID.Life, dessen Konzeptstu­die der Konzern am Montag in München vorstellte, soll ein Betriebssy­stem bekommen, das die vollständi­ge Einbindung externer Endgeräte erlaubt.

Mercedes erweitert sein elektrisch­es Portfolio bei den Geländewag­en: G-Klasse und ein Maybach-Modell fahren künftig auch elektrisch. Dazu kommt der EQB als E-Alternativ­e zum kompakten GLB. Alle werden auf der IAA gezeigt.

■ Thema Chipmangel

Die Halbleiter­krise dürfte die Autoindust­rie nach Einschätzu­ng von BMW-Chef Zipse noch bis weit ins nächste Jahr bremsen. „Ich denke, dass die grundsätzl­iche Anspannung in den Lieferkett­en die nächsten sechs bis zwölf Monate andauern wird“, sagte er. Auch die oberste Führung von Volkswagen richtet sich auf eine mögliche längere Lieferkris­e bei den wichtigen Mikrochips ein.

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DPA-BILD: Hoppe Ralf Brandstätt­er, Markenvors­tand Volkswagen, präsentier­t den „ID. Life".

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