Das sind die Neuheiten der IAA Mobility
Von Robotaxis über Elektro-Kleinwagen bis zu Fahrzeugen aus recyceltem Material
München – Die Internationale Automobilausstellung IAA hat am Montag am neuen Standort München mit frischem Konzept als Verkehrsmesse IAA Mobility begonnen. Nicht nur auf dem Messegelände, sondern auch in der Stadt will die Branche über Wege zur Klimaneutralität und über die Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger sprechen. Eine Übersicht der wichtigsten Themen:
■ Das Konzept
Die IAA Mobility soll nach abflauendem Interesse bei der bislang letzten Ausgabe 2019 in Frankfurt keine PS-Schau in geschlossenen Hallen mehr sein, sondern eine Messe zum Ausprobieren und Diskutieren. Jedoch ist der Erfolg des Vorhabens noch offen. Zudem fehlen wichtige Aussteller wie Toyota und Stellantis beim wichtigsten Branchentreffen. Umweltschützer halten auch die neue IAA für ökologisch unzeitgemäß. Fahrräder und E-Scooter werden ebenso gezeigt und getestet. Unter den Ausstellern sind erstmals auf einer IAA rund 70 Fahrradhersteller. Die Klimadebatte dürfte in den nächsten Tagen das entscheidende Thema bleiben – neben der weiter schwächelnden Autokonjunktur und der Versorgungskrise bei wichtigen Elektronik-Bauteilen.
Die Neuheiten
Der Autozulieferer Schaeffler will zusammen mit dem israelischen Tech-Unternehmen Mobileye den Unterbau für Robotaxis anbieten. Die langfristig angelegte Partnerschaft solle die Erfahrung bei Entwicklung und Industrialisierung im Antriebs- und Fahrwerksbereich zusammenbringen, teilte Schaeffler am Montag mit. Eine anpassbare autonome Fahrzeugplattform soll bereits 2023 für Kunden zur Verfügung stehen.
BMW-Chef Oliver Zipse hat am Montag ein zu 100 Prozent aus Altmaterial und nachwachsenden Rohstoffen hergestelltes Auto vorgestellt. BMW wolle „der nachhaltigste Autohersteller der Welt“werden, sagte er. Der BMW i Vision Circular sei nicht bloß eine Designstudie, sondern nach den Worten Zipses „die Denkweise, mit der wir die Neue Klasse entwickeln“, die elektrische Fahrzeugarchitektur für die Modellgenerationen ab 2025.
In dem ab 2025 geplanten E-Kleinwagen von Volkswagen werden sich wesentliche Funktionen durch das Smartphone der Nutzer steuern lassen. Der ID.Life, dessen Konzeptstudie der Konzern am Montag in München vorstellte, soll ein Betriebssystem bekommen, das die vollständige Einbindung externer Endgeräte erlaubt.
Mercedes erweitert sein elektrisches Portfolio bei den Geländewagen: G-Klasse und ein Maybach-Modell fahren künftig auch elektrisch. Dazu kommt der EQB als E-Alternative zum kompakten GLB. Alle werden auf der IAA gezeigt.
■ Thema Chipmangel
Die Halbleiterkrise dürfte die Autoindustrie nach Einschätzung von BMW-Chef Zipse noch bis weit ins nächste Jahr bremsen. „Ich denke, dass die grundsätzliche Anspannung in den Lieferketten die nächsten sechs bis zwölf Monate andauern wird“, sagte er. Auch die oberste Führung von Volkswagen richtet sich auf eine mögliche längere Lieferkrise bei den wichtigen Mikrochips ein.