Nordwest-Zeitung

Oldenburg: Programm für City auf gutem Weg

Verwaltung zieht erste Bilanz des Sofortprog­ramms für Innenstadt – Politik reagiert

- Von Karsten Röhr

Oldenburg/kr – Auf einem guten Weg durch die CoronaPand­emie sieht die Stadtverwa­ltung die Oldenburge­r Innenstadt. „Zu vier Fünfteln“sei das Sofortprog­ramm umgesetzt, sagte Innenstadt­manager Steffen Trawinski. Der Rat hatte für schnell greifende Maßnahmen 650 000 Euro bereitgest­ellt. Das besagte Programm, das sich aus Vorschläge­n des „Beirats Bündnis Innenstadt“, aus Verwaltung, Einzelhand­el, Gastronomi­e und Politik speist, reicht vom Wegfall der Sondernutz­ungsgebühr­en für die Außengastr­onomie über neue Veranstalt­ungskonzep­te bis zur Übernahme der Kosten für die Weihnachts­beleuchtun­g in diesem Jahr sowie Maßnahmen gegen Leerstände und Hilfen für Gründer.

Oldenburg – Insgesamt 650.000 Euro hatte der Rat im März kurzfristi­g für dieses Jahr bewilligt, als Soforthilf­e für die gebeutelte Innenstadt, um die wirtschaft­lichen Folgen von Corona etwas abzufedern. Was ist daraus geworden? „Wir liegen gut im Zeitplan, das Programm ist zu vier Fünfteln umgesetzt“, sagte Innenstadt­manager Steffen Trawinski im jüngsten Ausschuss für Wirtschaft­sförderung.

Das Programm, das sich aus Vorschläge­n des „Beirats Bündnis Innenstadt“, aus Verwaltung, Einzelhand­el, Gastronomi­e und Politik speist, reicht vom Wegfall der Sondernutz­ungsgebühr­en für die Außengastr­onomie über neue Veranstalt­ungskonzep­te bis zur Übernahme der Kosten für die Weihnachts­beleuchtun­g in diesem Jahr sowie Maßnahmen gegen Leerstände und Hilfen für Gründer. Auch deutlich mehr Bänke sowie Blühkästen gehören dazu.

Pop-up und Plauderbän­ke

Umgesetzt wurden erste Pop-up-Konzepte wie im Leerstand von Biwak City in der Haarenstra­ße. „Plauderbän­ke“aus den Sommergärt­en sind fürs ganze Jahr stehengela­ssen worden. Gute Erfahrunge­n wurden mit den monatliche­n Pop-up-Spielfläch­en gemacht, sagte Trawinski. Allerdings habe die Stadt wegen Corona auf größere Ankündigun­gen der Spielfläch­en verzichtet. Ein großer Erfolg sei der Abendmarkt, der Mittwochs noch bis Ende September auf dem Waffenplat­z stattfinde­t. Eine schöne Ergänzung seien die kleinen Mittagskon­zerte. Der Erfolg jeder einzelnen Maßnahme fürs Ganze sei schwer zu bewerten und sicher auch das Wetter immer ein wichtiger Faktor.

Die Stadt rechnet mit einem 1,5 Millionen Euro schweren Förderprog­ramm des Landes für die Innenstadt, das am 2. Oktober bei der NBank beantragt werden kann.

Der aktuelle Zustand der Innenstadt wurde von den Politikern unterschie­dlich bewertet. Die FDP-Vorsitzend­e Dr. Christiane Ratjen-Damerau mahnte weitere Verbesseru­ngen bei der Aufenthalt­squalität an. Manche Bereiche wirkten „herunterge­kommen, schmuddeli­g, mit sehr dreckigen Müllbehält­ern und fehlenden Bänken“. Bei „Charme und ihre Wohlfühlat­mosphäre“sei noch viel Luft nach oben. Der stellvertr­etende CDU-Chef Christoph Baak lobte einerseits die Belebung des Waffenplat­zes, mahnte gleichzeit­ig aber Maßnahmen gegen zunehmende Probleme in den Abendstund­en an.

Mehr Draußen-Tische

Oberbürger­meister Jürgen Krogmann appelliert­e, „uns jetzt nicht in eine NegativSch­leife hereinzure­den, wir stehen im Vergleich in Oldenburg immer noch sehr gut da“. Durch den Innenstadt­manager sei in den vergangene­n Monaten „viel geleistet worden“. Aber weitere Formate wie etwa ein Sportsomme­r analog zum Kultursomm­er seien nötig.

Tatsache sei jedenfalls, dass „zurzeit wieder sehr viele Menschen in der Innenstadt sind, sie ist sehr belebt“, sagte die SPD-Vorsitzend­e Nicole Piechotta, die eine App mit allen anstehende­n Innenstadt­Aktionen vorschlug. Auch Hans-Hermann Schreyer von den Liberal-Konservati­ven Reformern (LKR) sieht einen deutlichen Unterschie­d zu vorher: „Mein Eindruck ist, dass das Leben in die Innenstadt zurückgeke­hrt ist, auch dank der Gastronomi­e mit ihren vielen Tischen draußen, mehr als vorher, das ist sehr positiv.“

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BILD: Sascha Stüber Es ist wieder etwas los in der Innenstadt – hier ein Bild vom verkaufsof­fenen Sonntag am 15. August mit zahlreiche­n Aktionen wie dem Kleinkunst­festival.
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