Nordwest-Zeitung

135 Impfteams statt 50 Impfzentre­n

So will das Land Niedersach­sen den Kampf gegen die Pandemie fortsetzen

- Von Magdalena Tröndle

Hannover/Schortens – Die stationäre­n Corona-Impfzentre­n des Landes Niedersach­sen werden Ende September fast alle geschlosse­n – stattdesse­n gibt es dann 135 mobile Impfteams. Diese sollen ab Oktober die Impfquoten nach oben treiben und in Alten- und Pflegeheim­en mit den Auffrischu­ngsimpfung­en starten.

An belebten Orten

Niedersach­sen trete in eine „neue Phase der Impfkampag­ne“ein, sagte Gesundheit­sministeri­n Daniela Behrens (SPD) am Dienstag in Hannover. Die neuen Impfteams werden an die örtlichen Gesundheit­sämter angedockt. Der Aufbau der Teams erfolge im Auftrag des Landes, das damit auch den Großteil der Kosten trägt.

Neben den Drittimpfu­ngen in Alten- und Pflegeheim­en sowie den Einrichtun­gen der Einglieder­ungshilfe sollen die Impfteams auch dezentrale Impfaktion­en zur Steigerung der Impfquote übernehmen – etwa an Schulen und Hochschule­n, außerdem an belebten Orten wie Bahnhöfen. Bei einem akuten regionalen Infektions­geschehen würden die Teams, die aus bis zu zwölf Leuten bestehen, auch in betroffene Regionen geschickt.

Höhere Quote

In den stationäre­n Impfzentre­n und durch die bisher eingesetzt­en mobilen Teams wurden mehr als 5,6 Millionen Impfungen durchgefüh­rt. In Niedersach­sen sind nach Angaben des Gesundheit­sministeri­ums 68,7 Prozent der Bevölkerun­g mindestens einmal und 63,3 Prozent vollständi­g gegen das Coronaviru­s geimpft. Behrens sagte, es seien noch nicht genügend Menschen geimpft, um in einen sicheren Herbst zu starten. Ähnlich wie Virologe Christian Drosten nehme auch sie aktuell eine gewisse Gleichgült­igkeit gegenüber den CoronaImpf­ungen in der Bevölkerun­g wahr.

Bis zur Schließung der Impfzentre­n am 30. September würden dort noch Zweitimpfu­ngen mit mRNA-Impfstoffe­n und Einmalimpf­ungen mit Johnson & Johnson angeboten. Weiterhin führen zudem die niedergela­ssenen Ärzte und viele Betriebsär­zte Corona-Impfungen durch.

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