Wolf-Debatte spaltet Koalition
SPD schiebt Gesetzentwurf zum Jagdrecht
Hannover – Zoff in der rotschwarzen Koalition in Niedersachsen: Ein im CDU-geführten Landwirtschaftsministerium erarbeiteter Gesetzentwurf zur Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht wurde am Dienstag überraschend nicht in der SPD-Landtagsfraktion beraten. Der Entwurf habe zu kurzfristig vorgelegen, erklärte eine Fraktionssprecherin. Die CDU-Fraktion dagegen votierte einstimmig für die entsprechende Vorlage.
Der Wolf gilt als streng geschützte Art. Mit der Aufnahme ins niedersächsische Jagdrecht soll er keinesfalls zum Abschuss freigegeben werden. Vielmehr geht es um rechtliche Klarstellungen: So dürfen beispielsweise Personen, die im Besitz eines Jagdscheins sind, bei einem Wildunfall schwer verletzte Wölfe töten. Auch die Besenderung einzelne
Tiere ist leichter möglich.
Der Landwirtschaftsausschuss des Landtags befasst sich an diesem Mittwoch mit der Änderung des Jagdrechts. Dazu liegt auch ein Antrag der oppositionellen FDP vor. Die Koalition hatte schon vor gut einem Jahr einen gemeinsamen Antrag zur Aufnahme des Wolfs in Jagdrecht verabredet.
Die CDU zeigte sich am Dienstag sichtlich verstimmt, dass die Vorlage am Mittwoch nicht beraten werden kann. Er wundere sich, dass sich die SPD wenige Tage vor der Kommunalwahl nicht an Versprechen halte, sagte CDU-Fraktionsvize Martin Bäumer dieser Zeitung. „Das finde ich ein Stück weit skandalös!“