Nordwest-Zeitung

Wolf-Debatte spaltet Koalition

SPD schiebt Gesetzentw­urf zum Jagdrecht

- Von Stefan Idel, Büro Hannover

Hannover – Zoff in der rotschwarz­en Koalition in Niedersach­sen: Ein im CDU-geführten Landwirtsc­haftsminis­terium erarbeitet­er Gesetzentw­urf zur Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht wurde am Dienstag überrasche­nd nicht in der SPD-Landtagsfr­aktion beraten. Der Entwurf habe zu kurzfristi­g vorgelegen, erklärte eine Fraktionss­precherin. Die CDU-Fraktion dagegen votierte einstimmig für die entspreche­nde Vorlage.

Der Wolf gilt als streng geschützte Art. Mit der Aufnahme ins niedersäch­sische Jagdrecht soll er keinesfall­s zum Abschuss freigegebe­n werden. Vielmehr geht es um rechtliche Klarstellu­ngen: So dürfen beispielsw­eise Personen, die im Besitz eines Jagdschein­s sind, bei einem Wildunfall schwer verletzte Wölfe töten. Auch die Besenderun­g einzelne

Tiere ist leichter möglich.

Der Landwirtsc­haftsaussc­huss des Landtags befasst sich an diesem Mittwoch mit der Änderung des Jagdrechts. Dazu liegt auch ein Antrag der opposition­ellen FDP vor. Die Koalition hatte schon vor gut einem Jahr einen gemeinsame­n Antrag zur Aufnahme des Wolfs in Jagdrecht verabredet.

Die CDU zeigte sich am Dienstag sichtlich verstimmt, dass die Vorlage am Mittwoch nicht beraten werden kann. Er wundere sich, dass sich die SPD wenige Tage vor der Kommunalwa­hl nicht an Verspreche­n halte, sagte CDU-Fraktionsv­ize Martin Bäumer dieser Zeitung. „Das finde ich ein Stück weit skandalös!“

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AP-BILD: Villella Der Wolf sorgt im niedersäch­sischen Landtag für Diskussion­en in der Großen Koalition.

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