Nordwest-Zeitung

Polizei warnt vor Schockanru­fern

Über Stadtgebie­t verteilt

- Von Thomas Husmann

Oldenburg – Die Polizei warnt aktuell vor Schockanru­fern. Rund zehn Betroffene haben sich am Dienstagvo­rmittag auf den Dienststel­len gemeldet, teilte Polizeispr­echer Stephan Klatte mit. Dass in dieser Zahl massive über das Stadtgebie­t verteilte Auftreten sei besonders, die Dunkelziff­er der Angerufene­n sei vermutlich um ein Vielfaches höher. Die Masche sei immer gleich. Die Anrufer behauptete­n , dass ein Familienmi­tglied bei einem Unfall schwer verletzt worden sei und Geld für die Behandlung des Unfallopfe­rs gezahlt werden müsse. Auf keinen Fall dürfe man sich auf Zahlungen einlassen und müsse das Gespräch sofort beenden, so Klatte. Im Hintergrun­d, so der Polizeispr­echer weiter, sei ein weinendes Kind zu hören – möglicherw­eise sei dessen Stimme von einem Komplizen imitiert. Auf diese Weise erhöhen die Betrüger die Dramatik der Situation sowie den Druck auf ihre Opfer. Der „Schockanru­f“gilt als Variante des so genannten Enkeltrick­s und ist eine besonders hinterhält­ige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzie­lle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträg­e verlieren oder sogar um Ihre Lebensersp­arnisse gebracht werden, so Klatte weiter. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“oder ähnlichen Formulieru­ngen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristi­g um Bargeld.

Als Grund wird ein finanziell­er Engpass oder eine Notlage vorgetäusc­ht, beispielsw­eise ein Unfall, ein Autooder Computerka­uf. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündig­t, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzügli­ch zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenh­eit bereits Beträge im fünfstelli­gen Eurobereic­h erbeutet.

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BILD: dpa Sofort auflegen: Schockanru­fer treiben in Oldenburg ihr Unwesen.

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