Polizei warnt vor Schockanrufern
Über Stadtgebiet verteilt
Oldenburg – Die Polizei warnt aktuell vor Schockanrufern. Rund zehn Betroffene haben sich am Dienstagvormittag auf den Dienststellen gemeldet, teilte Polizeisprecher Stephan Klatte mit. Dass in dieser Zahl massive über das Stadtgebiet verteilte Auftreten sei besonders, die Dunkelziffer der Angerufenen sei vermutlich um ein Vielfaches höher. Die Masche sei immer gleich. Die Anrufer behaupteten , dass ein Familienmitglied bei einem Unfall schwer verletzt worden sei und Geld für die Behandlung des Unfallopfers gezahlt werden müsse. Auf keinen Fall dürfe man sich auf Zahlungen einlassen und müsse das Gespräch sofort beenden, so Klatte. Im Hintergrund, so der Polizeisprecher weiter, sei ein weinendes Kind zu hören – möglicherweise sei dessen Stimme von einem Komplizen imitiert. Auf diese Weise erhöhen die Betrüger die Dramatik der Situation sowie den Druck auf ihre Opfer. Der „Schockanruf“gilt als Variante des so genannten Enkeltricks und ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden, so Klatte weiter. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld.
Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Autooder Computerkauf. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet.