Nordwest-Zeitung

So laufen Proben auf der Freilichtb­ühne

Stück „Visionen für einen Unort“der Kulturetag­e Oldenburg vor der Premiere

- Von Antje Rickmeier

Oldenburg/Bookholzbe­rg – In der ersten Szene geht es zurück in die nationalso­zialistisc­he Vergangenh­eit der Freilichtb­ühne in Bookholzbe­rg. In einem alten Maybach sitzt Carl Röver, seinerzeit NS-Gauleiter und Ideengeber für die „Stedingseh­re“.

Eine Akkordeons­pielerin im Dirndl und zwei Mädchen mit Hakenkreuz-Fähnchen erwarten den hohen Gast. Auch August Hinrichs, Verfasser des Theaterstü­cks „De Stedinge“, ist da. Doch bei der Begrüßung geht einiges schief: Weil Röver die Tür des Wagens nicht öffnen kann, versucht er, sich durchs Fenster zu zwängen. Und der Heimatdich­ter führt den Hitlergruß mit dem falschen Arm aus, sodass der Regisseur alles noch einmal spielen lässt.

Die erste Szene der Theaterpro­duktion „Visionen für einen Unort“der Kulturetag­e Oldenburg ist wie ein Stück im Stück: Die Zuschauer erleben einen Filmdreh über die Entstehung der Freilichtb­ühne. Dass die Szene mehrmals wiederholt werden muss, weil sich die Darsteller wie in einer Slapstick-Komödie verhalten, ist Absicht: Es gehe um einen satirische­n Blick, sagt Bettina Stiller, die für die Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t der Kulturetag­e zuständig ist. „Wir wollen die Ernsthafti­gkeit der Figuren brechen.“Seit einigen Tagen proben Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er auf der Freilichtb­ühne und im Kulissendo­rf in Bookholzbe­rg. Am Mittwoch, 8. September, hat das Stück nach einer Idee und einem Konzept von Bernt Wach Premiere.

Das Stück

Die Idee

Im Mittelpunk­t der Inszenieru­ng steht aber nicht die Vergangenh­eit der Freilichtb­ühne als Ort der NS-Propaganda. „Es

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BILD: Torsten von Reeken

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