Die Termine
Auf dem Gelände der Freilichtbühne Bookholzberg probt die Kulturetage Oldenburg das Stück „Visionen für einen Unort“. In der ersten Szene geht es um einen Filmdreh mit Pannen über die Entstehung der Anlage in der NS-Zeit.
geht mehr darum, was aus dem Gelände und den Gebäuden werden soll und welche Gefahr droht, wenn man das alles vergisst“, sagt Bernt Wach, Geschäftsführer und künstlerische Leiter der Kulturetage. Dafür bespielen die Darsteller unterschiedliche Gebäude des Kulissendorfs: In einem fiktiven Wettbewerb werden dort „Visionen“für die künftige Nutzung der Freilichtbühne vorgestellt. Praktisch funktioniert das nach Auskunft von Bettina Stiller mit „Scouts“, die die Zuschauer am Eingang empfangen und in vier Gruppen zu den unterschiedlichen Orten des Geschehens führen. Das Publikum soll Referenten erleben, die ihre „Visionen“darstellen.
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die Darsteller
Auch Proben für August Hinrichs Theaterstück über den Aufstand der Stedinger Bauern gegen den Bischof von Bremen, das in den dreißiger Jahren von den Nationalsozialisten mit großem Aufwand inszeniert wurde, sind Teil der Aufführung. Die Regie führen Markus Weiß und Ulf Goerges, der auch den Gauleiter Carl Röver spielt. Dem Schauspieler fällt es nicht leicht, die Texte
Ein Oldtimer rollt heran, junge Mädchen stehen am Straßenrand: eine der Szenen
im Sprach-Duktus der NSZeit zu sprechen. Bei manchen Sätzen werde ihm ganz anders, sagt Goerges. „Es wäre gelogen, wenn einem das locker über die Lippen ginge. Ich musste mich damit auseinandersetzen.“
Während es der Profi gewohnt ist, in unterschiedliche Rollen und Kostüme zu schlüpfen, ist das für Oliver Bliefernich eine neue Erfahrung. Der Feinmechanik-Ausbilder des INN-tegrativ-Berufsförderungswerks Weser-Ems probte gerade mit seiner Band in einem der Häuser des Kulissendorfs, als Bettina Stiller hereinkam und ihn als Statisten für die Aufführung gewann. Der 50-jährige Bookholzberger – ein freundlicher Mann mit Zopf, Ohrringen und Tattoos – spielt im Stück
Rövers Adjutant und trägt eine schwarze SS-Uniform. „Ich hatte schon Bauchschmerzen“, sagt Bliefernich. Es sei erschreckend, was die Uniform mit einem mache. „Es ist plötzlich ganz leicht, so ernst zu gucken“, meint der Laiendarsteller. „Ein schönes Gefühl ist das nicht.“
Rund zwei Jahre lang hat Bernt Wach an den „Visionen für einen Unort“gearbeitet. Dabei erhielt er Unterstützung von Lisa Dirks, Peter Hedemann und Dietmar Mietrach vom Arbeitskreis Stedingsehre. „Ich habe von Anfang an mit dem Arbeitskreis zusammengearbeitet“, sagt er. Der Zeitpunkt der Aufführung passe sehr gut zur geplanten Eröffnung des Informationsund Dokumentationszentrums.
Die Premiere Weitere Aufführungen
gibt es am Donnerstag, 9. September, Freitag, 10. September, und Samstag, 11. September. Auch am Mittwoch, 15. September, Donnerstag, 16. September, Freitag, 17. September, und Samstag, 18. September, werden die „Visionen für einen Unort“gezeigt.
Die Theaterabende
beginnen jeweils um 19 Uhr, Einlass ist ab 18 Uhr. Besucher und Besucherinnen müssen nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind oder am selben Tag in einem Testzentrum negativ getestet wurden. Karten für 28,50 Euro (ermäßigt) 23,50 Euro gibt es nur im Vorverkauf unter
@ www.kulturetage.de