Nordwest-Zeitung

Viele Abwägungen bis zur Lauf-Absage

Veranstalt­er planen für 2022 mehr Absicherun­gen ein – Startgeld-Erstattung läuft

- Von Mathias Freese

Oldenburg – Eine ganz große Portion Enttäuschu­ng, aber durchweg Verständni­s: So haben die Fans und Angemeldet­en auf die Absage des Oldenburg Marathon reagiert. „Kritische Stimmen gab es keine“, berichtet Dirk Spekker vom ausrichten­den Oldenburge­r Marathon-Verein (OMV) eine Woche nach der Absage.

Die Gründe

Mitentsche­idende Gründe waren die Verschärfu­ng von Corona-Regeln und eine aufgetrete­ne große Lücke bei den Helfern sowie bei der technische­n Unterstütz­ung. Die Hilfsorgan­isationen sind zum Teil noch in den Hochwasser­gebieten in Nordrhein-Westfalen und Hessen aktiv und raten – deshalb und wegen Corona – davon ab, dass ihre Mitglieder in Pandemieze­iten bei Veranstalt­ungen wie großen Läufen im Einsatz sind. „Und das sind Helfer, die eingespiel­t sind und die Abläufe kennen“, betont Spekker. Es sei also nicht so ohne Weiteres möglich gewesen, einfach neue Helfer zu suchen – zumal die in Pandemie-Zeiten auch schwierige­r zu finden seien.

Keine ALternativ­e

Nach intensivem Abwägen musste der OMV die komplette Veranstalt­ung mit sechs Wettbewerb­en, zu denen sich mehr als 3000 Läuferinne­n und Läufer angemeldet hatten, schweren Herzens absagen. Nur den Marathon mit 311 Angemeldet­en (Rekord zu diesem frühen Zeitpunkt) hätten Spekker und Co. zwar durchziehe­n können. Aber dann hätte man nur dafür vier Stunden lang die halbe Stadt absperren müssen, „oder die Läufer auf eine ganz neue Strecke schicken müssen. Und wir wollten die Läufer, die sich auf den Schlusspar­t durch die Stadt freuen, nicht enttäusche­n“, erklärt Spekker.

Die Finanzen

Die Erstattung der bereits geleistete­n Startgelde­r sei in vollem Gange, versichert Spekker – das brauche aber etwas Zeit. Der OMV selbst kommt dank eines kleinen Polsters von der Austragung 2019 sowie den Corona-Hilfen der Stadt vom Vorjahr finanziell noch gut durch. „Wenn wir mit der Absage länger gewartet hätten, wären die Ausgaben noch gestiegen“, betont Spekker.

■ Blick auf 2022

Wie die Marathon-Fans aus Oldenburg und umzu richten die Organisato­ren nun schon den Blick auf den 16. Oktober 2022, wenn endlich der Marathon mit Start in Rastede und endlich wieder der Halbmarath­on und Citylauf durch die Oldenburge­r Stadt steigen soll. „Für nächstes Jahr planen wir mit doppeltem Boden, sichern uns, was Helfer angeht, doppelt ab“, verspricht Spekker. Der OMV tut also, was er kann.

 ?? BILD: Piet Meyer ?? Fast zwei Jahre her: der Start des Halbmarath­ons an der Gartenstra­ße Oldenburg im Oktober 2019
BILD: Piet Meyer Fast zwei Jahre her: der Start des Halbmarath­ons an der Gartenstra­ße Oldenburg im Oktober 2019

Newspapers in German

Newspapers from Germany