„Babbel“wird Börsengespräch
Berliner Sprachlern-App strebt Notierung an – Schub in Corona-Zeit
Berlin – Die Berliner Sprachlern-App Babbel geht an die Börse. Die Aktienplatzierung soll brutto rund 180 Millionen Euro einbringen und voraussichtlich bis Ende des Jahres über die Bühne gehen, wie Babbel am Dienstag mitteilte. Die Einnahmen sollen unter anderem zum Ausbau des Unternehmensgeschäfts und zur Beschleunigung der internationalen Expansion verwendet werden.
Mit der Ankündigung veröffentlichte Babbel auch einige Geschäftszahlen. So stieg im ersten Halbjahr dieses Jahres der Umsatz um 18 Prozent auf 83 Millionen Euro. Im Corona-Jahr 2020 seien Rekorderlöse von 147 Millionen Euro erwirtschaftet worden, hieß es ohne einen Vergleichswert. Ausführlichere Informationen soll es demnächst im Börsenprospekt geben.
Die Corona-Pandemie habe dem Geschäft einen deutlichen Schub gegeben, sagte Babbel-Chef Arne Schepker.
„Wir haben ein Umdenken gesehen, was digitales Lernen angeht. Wir müssen jetzt niemandem mehr erklären, dass Sprachen lernen online auch funktionieren kann.“Zugleich zeichne sich ab, dass es eine nachhaltige Veränderung sei: „Wir sehen, dass auch in Ländern, die mit dem Impfen schon weiter sind und in
denen es wenig bis keine Restriktionen mehr gibt, das digitale Sprachenlernen auf einem hohen Niveau bleibt.“
Zugleich will Babbel nach Abklingen der Pandemie auch das auf Eis gelegte Geschäft mit Sprachreisen wieder aufnehmen. „Der Wert der Sprachreise ist unstrittig. Es geht darum, dass man die
Sprache im wirklichen Leben anwendet“, sagte Schepker.
Babbel wurde 2007 gegründet und finanziert sich hauptsächlich über Abo-Erlöse. Bisher seien über zehn Millionen Abonnements verkauft worden, heißt es.
Im Sommer war bereits der Babbel-Konkurrent Duolingo (USA) an die Börse gegangen.