Nordwest-Zeitung

6500 Demonstran­ten bei CSD in Oldenburg

6500 Menschen demonstrie­ren friedlich in Innenstadt – Gleichbere­chtigung ist Ziel

- BILD: Sascha Stüber

Zum Christophe­r Street Day (CSD) Nordwest sind am Samstag Tausende Teilnehmer in die Oldenburge­r Innenstadt gekommen. Das Motto der Demo unter anderem für die Rechte von Homosexuel­len lautete „Liebe beginnt im Herzen, Akzeptanz im Kopf“. Mit etwa 6500 schlossen sich laut Polizei mehr Menschen als erwartet dem friedliche­n Zug an. Trotz einiger rechtliche­r Fortschrit­te während der vergangene­n Jahre habe sich in der Lebenswirk­lichkeit der LGBTIQ*-Gemeinscha­ft nur wenig getan, so die Veranstalt­er. LGBTIQ* steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexue­lle, Intersexue­lle, Queere.

Oldenburg – Grau waren die Straßen Oldenburgs am Samstag für einige Stunden nicht mehr. Die Teilnehmer­innen und Teilnehmer des diesjährig­en Christoper Street Days Nordwest brachten mit ihrer Kleidung, vielen Plakaten und Fähnchen Farbe in das Stadtbild. Angeführt von einem Umzugs-Wagen mit DJ und lauter Musik, machten die Demonstran­tinnen und Demonstran­ten sowohl visuell als auch akustisch auf sich aufmerksam.

Slogans wie „Mensch ist Mensch“oder „Fick doch wen du willst“auf den Plakaten, machten dabei unmissvers­tändlich klar, wofür sie einstanden. Ihr diesjährig­es Motto: „Liebe beginnt im Herzen, Akzeptanz im Kopf“. Ihr Ziel: Gleichbere­chtigung für alle Menschen der LGBTIQ+ Gruppe. Dies ist ein Sammelbegr­iff für Menschen mit verschiede­nen sexuellen Identitäte­n. Das Akronym kommt ursprüngli­ch aus dem Englischen, bei dem die Buchstaben jeweils für „Lesbian, Gay, Bisexual, Transgende­r, Intersexua­l, Queer“stehen.

Regenbogen als Symbol

Symbol der Bewegung ist der beim CSD omnipräsen­te Regenbogen, sinnbildli­ch für Vielfalt und Diversität. Denn auch wenn sich die Situation beispielsw­eise für Homosexuel­le in den letzten Jahrzehnte­n in Deutschlan­d verbessert hat, werden Betroffene teils weiterhin diskrimini­ert. „Toleranz und Akzeptanz sind Werte, für die wir hier heute einstehen“, betont Teilnehmer Derk Akkermann.

Quer durch die Stadt

Von der Weser Ems Halle ging der Straßenumz­ug quer durch die Stadt, vorbei am Pferdemark­t und dem Lappan und mündete schließlic­h wieder beim Ausgangspu­nkt. Nach dem Start um 14.20 Uhr waren die Demonstran­tinnen und Demonstran­ten bis ca. 16.45 Uhr unterwegs. Während anfangs noch mit 2000 Menschen gerechnet wurde, zog es schlussend­lich laut offizielle­n Angaben der Polizei rund 6500 Menschen zum CSD.

Neben privaten und Schulgrupp­en, waren auch Mitglieder von Parteien und Sportverei­nen repräsenta­tiv mit dabei. Die Stimmung war ausgelasse­n, die Demonstran­tinnen und Demonstran­ten friedlich und gegen Ende des Umzuges kam sogar nochmal die Sonne heraus.

Wegen der aktuellen Corona-Verordnung­en herrschte während der gesamten Veranstalt­ung Maskenpfli­cht und Alkoholver­bot. Nachdem der CSD im vergangene­n Jahr in Oldenburg jedoch gänzlich entfallen musste, waren viele Teilnehmer­innen und Teilnehmer froh, dass es dieses Jahr überhaupt stattfinde­n konnte. Auch ein abschließe­ndes Fest konnte aufgrund der pandemisch­en Lage diesmal nicht stattfinde­n.

Stattdesse­n endete der CSD Nordwest mit einer Kundgebung, bei der mehrere Rednerinne­n und Redner von Organisati­onen wie „SCHLAU“oder dem „CSD Nordwest“, aber auch die Musikerin Esther Filly auftraten. „Wir wollen mehr Aktionen gegen Hasskrimin­alität und Homophobie seitens der Politik“, forderte Anke Hieronymus vom CSD Nordwest.

„Mehr Aufklärung“

Des Weiteren gäbe es in Nachbarlän­dern wie Polen oder Ungarn weiterhin Menschenre­chtsverlet­zungen der LGBTIQ+-Menschen, dagegen müsse man vorgehen.

Ebenfalls solle für jüngere Menschen gesorgt werden. „Wir brauchen dringend mehr Aufklärung­sprogramme“, unterstrei­cht Hieronymus zudem.

Miriam Yildiz vom Projekt „SCHLAU“, das Workshops für junge Menschen zum Thema LGBTIQ+ anbietet, weiß aber auch: „Wir haben da noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns.“Unter anderem deshalb fanden viele Teilnehmer­innen und Teilnehmer, dass der diesjährig­e CSD von enormer Wichtigkei­t war.

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BILD: Sascha Stüber Bunt statt grau: Rund 6500 Menschen zogen beim Christophe­r Street Day durch die Oldenburge­r Innenstadt.
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BILD: Sascha Stüber Das Outfit sitzt: Der CSD Nordwest lockt Tausende in die Oldenburge­r Innenstadt.
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BILD: Sascha Stüber Die Musikerin Esther Filly macht Stimmung auf dem Oldenburge­r Schlosspla­tz.
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BILD: Sascha Stüber Die Stimmung beim CSD war gut.

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