So will die Kirche in die Zukunft gehen
Pastorale Räume sollen geschaffen werden – Keine Zusammenlegung von Pfarreien
Donnerstag Landkreis Oldenburg: Harpstedt, Am Großen Wege; Stadt Oldenburg: Maastrichter Straße; Auguststraße; Landkreis Vechta: Wittenfelde/Vörden, L 78.
Freitag
Landkreis Ammerland: Hauptstraße;
Landkreis Oldenburg: Hoyerswege, Wildeshauser Landstr.; Stadt Oldenburg: Ahlkenweg; Landkreis Vechta: Bevern/Lüsche, L 843.
Apen,
Vectha/Münster/EB/KRA – Die Katholikenzahl im Bistum Münster (umfasst das Oldenburger Land sowie das Münsterland und das Gebiet um den Niederrhein) wird bis 2040 von derzeit knapp 1,8 Millionen auf weniger als 1,4 Millionen zurückgehen. Weniger Gottesdienstbesucher, weniger Taufen und Eheschließungen. Und auch die finanziellen Mittel werden in Zukunft spürbar geringer ausfallen. Und vor allem: Gibt es derzeit im gesamten Bistum noch 1370 Seelsorgerinnen und Seelsorger, wird diese Zahl bis 2040 auf 500 bis 550 zurückgehen. Die katholische Kirche steht vor strukturellen Veränderungen.
„Strukturen gestalten“
„Wir müssen die pastoralen Strukturen so gestalten, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft unter in Zukunft deutlich veränderten Rahmenbedingungen weiter gut
Strukturelle Veränderungen sind nun angeschoben worden.
möglich sein wird.“Das hat der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, am 17. September in Münster auf der gemeinsamen Sitzung des Diözesanrates und des westfälischen Kirchensteuerrats betont. Mit diesem Ziel beginnt im Bistum Münster nun ein Prozess zur Entwicklung der pastoralen Strukturen. Im Herbst wird es hierzu Veranstaltungen mit Haupt- und Ehrenamtlichen in den Dekanaten im Offizialatsbezirk Oldenburg geben.
Im Bistum und in den Pfarreien wurden in den vergangenen Jahren Pastoralpläne entwickelt, daran schließt sich der Pastoralentwicklungsprozess inhaltlich an. Für den Prozess, so sagte Bischof Genn, gebe es seinerseits drei Vorgaben: „Es wird keine weiteren, von mir verordneten, Zusammenlegungen von Pfarreien geben. Das Verhältnis der Diözesanpriester im aktiven Dienst zu den Priestern der Weltkirche in unserem Bistum soll dauerhaft ein Verhältnis von zwei Dritteln zu einem Drittel sein. Und es braucht mehr Bereitschaft zur Zusammenarbeit zwischen den Pfarreien sowie zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen.“
„Wir möchten im Bistum Münster sogenannte Pastorale Räume schaffen“, erklärte Offizial Wilfried Theising in Vechta. „Erste Vorschläge dafür werden im November in den Dekanaten vorgestellt. Darüber werden wir mit den Menschen vor Ort beraten und ins Gespräch kommen“, erklärte er laut Pressemitteilung des
Offizialats. Viele Fragen seien noch ungeklärt, sagte der Weihbischof. Die Bistumsleitung gehe davon aus, dass es perspektivisch im Bistum höchstens 40 bis 50 pastorale Räume mit in der Regel nicht mehr als acht hauptamtlichen Mitarbeitenden geben wird, davon sechs im Oldenburger Land, erklärte er. Die Beratungsund Entscheidungsphase soll bis Mai 2023 abgeschlossen sein.
Pastorale Räume
„Die Pastoralen Räume sollen nicht Pfarreien, Gemeinden, Einrichtungen oder Verbände ersetzen,“schilderte Dr. Markus Wonka, Leiter der Abteilungen Seelsorge und Seelsorge-Personal im Bischöflich Münsterschen Offizialat (BMO), die ersten Grundüberlegungen. „Die Pastoral soll in der Fläche so weit wie möglich präsent bleiben“, doch die Seelsorge werde in größeren Einheiten gestaltet werden müssen. Ein Pastoraler Raum erfordere die Bildung größerer Teams und ein weiterentwickeltes Rollenverständnis der Akteure, mehr Teamarbeit und ein verstärktes Freiwilligenengagement. Die Verantwortung für die Entwicklung der Pastoral solle vor Ort belassen werden.
Darum geht es
Dabei gehe es auch darum, wie eine gute Zusammenarbeit zwischen lokaler und regionaler Ebene gewährleistet werden kann. Pastorale Orte, Einrichtungen und die kategorialen Felder der Seelsorge – etwa im Krankenhaus, in der Schule, bei der Caritas und in der Beratung – sollten in die Pastoralen Räume eingebunden werden. Für die Identifizierung der Pastoralen Räume würden in der Regel die kommunalen Grenzen ebenso berücksichtigt werden, wie regionale Realitäten und Unterschiede.