Auch in Liga zwei macht Derby Spaß
Triste Nullnummern in Bielefeld und Mainz, ein Törchen in Augsburg, die Dominanz der Bayern und ein erfrischendes Spiel in Köln – der Fußballfan wurde dennoch am Samstag nicht verwöhnt von den Erstligisten. Emotionen und einen Kampf mit irren Wendungen gab es erst am Abend – im Nordderby in Liga zwei zwischen Werder und dem HSV.
Auch wenn es die beiden Traditionsclubs aus dem Norden absolut verdient haben, derzeit nur das Unterhaus des deutschen Fußballs zu bewohnen, zeigte sich doch, wie sehr dieses Duell Fans, Vereine und Spieler fasziniert und dass die Atmosphäre rundherum erstklassig ist. Wie die Fans beider Lager ihre Teams antrieben und einheizten, machte richtig Spaß. 860 000 Zuschauer schalteten in der Spitze bei Sport1 ein. Ein Rekordwert für den TV-Sender in dieser Saison.
Sportlich kann der HSV indes mitnehmen, dass er doch noch in der Lage ist, Derbys zu gewinnen. Nach den vielen Enttäuschungen gegen den Stadtrivalen vom Kiez zeigten die Rothosen über große Teile der Partie, dass sie spielerisch etwas gefestigter sowie an diesem Tag vor allem effektiver als Werder waren. Trotz einer mäßiger Auftritte bisher: Der HSV hat sich mit den Siegen bei Schalke 04 und nun in Bremen im Kreis der Aufstiegsanwärter nachhaltig angemeldet.
Bei Werder sitzt der Frust naturgemäß tief. Wirklich grämen sollten sich die GrünWeißen aber auch nicht. Die Mentalität im Team, die starke (aber vor dem Tor unglückliche) Schlussphase oder auch die guten Momente von Neu-Stürmer Marvin Ducksch machen Hoffnung, dass der Aufwärtstrend von vor dem HSV-Spiel kein Zufall gewesen war. Ja, Werder hat das für seine Fans wichtigste Heimspiel der Saison verloren. Aber nach dem Tohuwabohu während der Transferperiode steht eine Mannschaft auf dem Platz, die in der Lage ist, ebenfalls um den Aufstieg mitzuspielen.
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