Derbysieg mit kleinem Makel
VfB Oldenburg gewinnt in Delmenhorst 2:1 – Erstes Gegentor
Delmenhorst – Der Frust über das erste Gegentor in dieser Saison hielt sich bei Dario Fossi in Grenzen. „Irgendwann war es halt fällig“, meinte der Trainer des VfB Oldenburg am Sonntag nach dem 2:1-Erfolg bei Atlas Delmenhorst. Vor etwas mehr als 2000 Fans hatten sich die Gäste das Leben mit einer wiederum nicht überragenden Chancenverwertung selbst schwer gemacht. Letztlich festigte das Team aber im ersten Ligaduell der Nordwest-Rivalen seit 1998 souverän die Spitzenposition in der Fußball-Regionalliga noch mehr.
■ Die Reife
„Die reifere Mannschaft hat verdient gewonnen“, meinte Atlas-Coach Key Riebau nach der ersten Ligapleite in dieser Saison (zuvor ein Sieg und vier Remis) und hatte nach dem Abpfiff natürlich kein Lächeln dafür übrig, dass sein Team dem VfB (nun 11:1 Tore) den ersten Gegentreffer beschert hatte. Zu groß war trotz des knappes Ergebnisses der Leistungsunterschied zwischen den beiden Teams.
■ Der Rückkehrer
Dass die Vorbereitung des VfB auf das Nordwest-Derby nach vier Corona-Fällen und der Absage des Nachbarschaftsduells am vergangenen Sonntag mit dem SSV Jeddeloh durch eine Team-Quarantäne bis Mitte der Woche negativ beeinflusst war, merkte man den Oldenburgern gar nicht an. Der VfB, bei dem im Vergleich zum 3:0 vor eineinhalb Wochen beim FC Oberneuland Ayodele Adetula, Nico Knystock, Diyar Saka und Affamefuna-Michael Ifeadigo fehlten, legte einen Traumstart hin. Kapitän Max Wegner (nach Rotsperre wieder dabei) erzielte auf Vorarbeit von Rafael Brand das frühe 1:0 für den Spitzenreiter (8. Minute).
■ Der Ruck
Nach der Führung kontrollierte der VfB das Geschehen, während Atlas teilweise überfordert wirkte. Mitte der ersten Hälfte verpasste Gazi Siala aus 35 Metern das 2:0, ehe sich der VfB eine kleine DominanzAuszeit gönnte. In der Endphase vor der Pause ging aber wieder ein Ruck durchs Team. Siala eroberte stark den Ball und setzte Brand ein, der zum 2:0 einnetzte (40.).
■ Die rettung
Nach der Pause vergaben Robert Zietarski und Maik Lukowicz die schnelle Entscheidung für den VfB, der danach weitere Chancen ungenutzt ließ und nach dem Anschlusstreffer von Marco Stefandl doch noch etwas zittern musste. Keeper Pelle Boevink verhinderte in der dritten Minute der Nachspielzeit aber das 2:2.
■ Das Resümee
„Wir haben die kleine Chance auf ein Unentschieden leider nicht genutzt“, sagte Riebau. „Wir hätten das Spiel viel früher entscheiden müssen. Wenn wir 4:0 oder 5:0 geführt hätten, wäre der Gegentreffer nicht gefallen – da bin ich mir sicher,“, betonte Fossi – und da klang dann doch etwas Frust über den kleinen Fleck auf der zuvor weißen VfB-Weste mit. Atlas: Sygo - Eggersglüß (87. Sari), Baloki, Taag, Stöhr (71. Eggert) - Schindler, Siya - Stefandl, Steffen (66. Rauh), M. Trianni - Ferfelis.
VfB: Boevink - Engel, Appiah, Herbst, Richter (52. Deichmann) - Zietarski, Schmidt (69. Kaissis) - Brand (90.+4 Niehues), Siala, Lukowicz (90.+2 Koch) - Wegner.