VfL-Frauen geben zu früh auf
Oldenburg unterliegt Bensheim 26:32 – Fans schaffen tolle Atmosphäre
Oldenburg – Sie wurden gepusht, hatten gekämpft, allein es fehlte die nötige Überzeugung, der unbedingte Wille. Die Handballerinnen des VfL Oldenburg müssen in der neuen Bundesliga-Spielzeit weiter auf ihren ersten Saisonerfolg warten. Die Mannschaft von Trainer Niels Bötel unterlag am Samstagabend der HSG Bensheim/Auerbach in der Höhe verdient mit 26:32 (14:13). Auch die Rückkehr der intensiv mitgehenden Zuschauer konnte die Niederlage der VfL-Frauen in der kleinen EWE-Arena nicht verhindern. Die selbst ernannten „Flames“aus Bensheim brannten zwar kein handballerisches Feuerwerk ab, erwiesen sich aber in den 60 Minuten als das kompaktere und reifere Team.
■ Die Analyse
„Gegen Ende der ersten Halbzeit haben wir umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Da waren wir im Spiel. Gar nicht gefallen hat mir dagegen der Start in die zweite Hälfte. Da haben wir für mein Befinden viel zu früh zurückgesteckt. Das kann mal fünf Minuten vor Schluss passieren, nicht aber fünf Minuten nach der Pause“, fand Trainer Bötel deutliche Worte.
Beide Mannschaften traten vor 350 Besuchern ersatzgeschwächt an, wobei die Gäste aus Südhessen diesen Umstand – dank des größeren Kaders – deutlich besser kompensieren konnten. Bei den Gastgeberinnen standen die aufgrund positiver CoronaTests zuletzt pausierenden Lana Teiken und Maike Schirmer wieder auf dem Spielberichtsbogen. Die vor 14 Tagen ebenfalls positiv getestete Toni-Luisa Reinemann konnte am Samstagmorgen zwar ebenso die heimische Quarantäne beenden, laboriert allerdings noch immer an einer Sprunggelenkverletzung, die einen Einsatz gegen Bensheim nicht möglich machte.
■ Der Spielverlauf
Die VfL-Frauen taten sich von Beginn an schwer gegen die 6:0-Deckung der Gäste. Gerade aus dem gebundenen Spiel heraus glückten ihnen in den ersten 23 Minuten (8:10) gerade mal eine Handvoll gelungener Würfe. Die überragende Merle Carstensen hielt den VfL in dieser Phase mit drei verwandelten Siebenmetern im Spiel. Die Spielmacherin war es auch, die ihr Team in der 26. Minute mit ihrem Treffer zum 11:10 erstmals überhaupt in Führung bringen konnte.
Die zweite Hälfte begann wie die erste – mit einem Tor der Gäste. Und während die VfL-Frauen noch im Pausenmodus verweilten, ging es Schlag auf Schlag. Bensheim zog schnell auf 16:14 davon, ehe ein von Nele Reese abgewehrter Siebenmeter die Arena nochmals wachrüttelte. Doch der Funke sprang nicht über. Anders die „Flames“, die jetzt deutlich entschlossener wirkten. Die technischen Fehler der ersatzgeschwächten Oldenburgerinnen spielten ihnen zudem in die Karten. Bensheim wusste diese Möglichkeiten eiskalt auszunutzen (2. Welle, Schnelle Mitte) und zog zügig auf vier Tore davon (22:18/42. Minute).
Zehn Minuten später waren es schon sechs Tore Rückstand aus Sicht der Gastgeberinnen (21:27). „Wir haben zu viele leichte Gegentreffer kassiert. Vielleicht fehlte am Ende auch ein bisschen die Kraft. Auf jeden Fall haben wir alles gegeben und ich hoffe, dass die Zuschauer das auch bemerkt haben“, meinte bei Spielschluss Carstensen, mit acht Treffern Oldenburgs beste Torschützin.