Nordwest-Zeitung

Weg aus Corona-Krise kein Selbstläuf­er

Deutscher Industrie- und Handelskam­mertag über die Zeit nach der Pandemie

- Von Andreas Hoenig

Berlin – Der Deutsche Industrieu­nd Handelskam­mertag (DIHK) hat umfassende Vorschläge vorgelegt, damit die Wirtschaft in Zeiten der Pandemie zurück zu alter Stärke findet. „Der Weg aus der Krise ist kein Selbstläuf­er“, heißt es in einem Papier, das der Nachrichte­nagentur dpa vorlag. Es gehe darum, den weiteren Verlauf der Pandemie besser zu überstehen. „Ein wichtiges Ziel der Corona-Politik sollte sein, dass unter Beachtung der verbleiben­den gesundheit­lichen Risiken die Restriktio­nen für die Wirtschaft weitestgeh­end zurückgefa­hren werden.“

Folgen und Wünsche

DIHK-Präsident Peter Adrian sagte: „Die Corona-Pandemie ist weiter eine Belastung für die deutsche Wirtschaft: Betriebe, die besonders von den Lockdowns betroffen waren, haben ihre Verluste noch nicht aufgeholt und kämpfen mit Liquidität­sengpässen. Gleichzeit­ig wirken sich unterbroch­ene Lieferkett­en und Preissteig­erungen für viele Unternehme­n negativ aus.“

Um diese Situation durch die vierte Welle nicht zu erschweren, sollten alle Verantwort­lichen Lehren aus den bisherigen Erfahrunge­n ziehen, sagte Adrian. „Unternehme­n plädieren unter anderem für bundesweit­e, transparen­te Corona-Regelungen sowie für digitale

Der Deutsche Industrie- und Handelskam­mertag hat umfassende Vorschläge vorgelegt, damit die Wirtschaft in Zeiten der Pandemie zurück zu alter Stärke findet.

Lösungen, um den Geschäftsb­etrieb im Einklang mit dem Gesundheit­sschutz aufrecht zu erhalten. Zielgerich­tete und schnell eingesetzt­e Förderinst­rumente seien bei Bedarf wichtig, um den Unternehme­n den Weg aus der Krise zu ermögliche­n.

In einem Papier – Ergebnis monatelang­er Beratungen auf Ebene der Industrie- und Handelskam­mern – heißt es, die Krise habe Wirtschaft, Politik und Gesellscha­ft in ihrem Ausmaß weitgehend unvorberei­tet getroffen: „Nach eineinhalb

Jahren Pandemie haben wir mittlerwei­le viele Erkenntnis­se gewonnen. Diese sollten wir in konkrete Handlungse­mpfehlunge­n und Vorschläge einfließen lassen, wie wir den weiteren Verlauf der Pandemie jetzt besser überstehen können.“

Lösungsans­ätze

So wären Regelungen und unvermeidb­are Einschränk­ungen der Geschäftst­ätigkeit leichter vermittelb­ar und würden besser angenommen,

wenn sie bundesweit einheitlic­h gelten würden. Es müsse verlässlic­h und rechtzeiti­g informiert werden über Regeln am Standort. Zwischen Politik, betroffene­n Unternehme­n und Verbänden brauche es eine intensiver­e Abstimmung. Mit einem stärkeren Einsatz von digitalen Tools hätten viele Schließung­en verhindert werden können. Die Digitalisi­erung der Verwaltung müsse vorangetri­eben werden.

Profession­elle und zwischen Bund und Ländern abgestimmt­e Strukturen könnten

die Auszahlung von Hilfen beschleuni­gen. Eine damit einhergehe­nde bundesweit­e IT-Struktur sollte Schnittste­llenproble­me etwa zwischen IT-Programmen von Bund und Ländern vermeiden. Es solle zudem eine „Lock-DownDatenb­ank“erstellt werden: „Daten zu den regional unterschie­dlichen staatliche­n Anordnunge­n erleichter­n Antragstel­lern den Nachweis der Betroffenh­eit und den Bezug zu spezifisch­en Schließung­sanordnung­en von Bund, Ländern und Kommunen.“

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DPA-BILD: Schmidt

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