Nordwest-Zeitung

Wie Corona das Leben verändert

Mehrheit der Deutschen lebt anders als noch vor der Pandemie

- Von Anne-Béatrice Clasmann

Kurz vor der Premiere des neuen James-Bond-Films „No Time To Die“hat sich Hauptdarst­eller Daniel Craig emotional über seine Agentenrol­le gezeigt. „Ich habe jede Sekunde geliebt“, sagte der 53-Jährige in einem auf Twitter geteilten Ausschnitt aus einer Dokumentat­ion. Craig erwähnt darin Gerüchte, er habe seine Rolle nicht immer gern gespielt, betont aber, es sei „eine der größten Ehren seines Lebens“gewesen, mit der JamesBond-Crew zusammenzu­arbeiten. „Keine Zeit zu sterben“soll am 30. September in die deutschen Kinos kommen. Das fünfte 007-Abenteuer mit Craig in der Hauptrolle soll sein letzter Einsatz als britischer Geheimagen­t Bond sein.

Berlin – Die Corona-Pandemie hat bei knapp einem Drittel der erwachsene­n Deutschen bewirkt, dass sie entweder seltener oder sogar gar nicht mehr mit Bus und Bahn fahren. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts YouGov im Auftrag der Nachrichte­nagentur dpa. Danach nutzen elf Prozent der Erwachsene­n seit dem Beginn der CoronaPand­emie im Frühjahr 2020 überhaupt keine öffentlich­en Verkehrsmi­ttel mehr. 19 Prozent der Teilnehmer der repräsenta­tiven Umfrage gaben an, sie seien seither seltener mit Bus und Bahn unterwegs.

Mobilität

Für 28 Prozent der Deutschen hat sich in Sachen Mobilität durch Corona nichts geändert. Sie nutzen öffentlich­e Verkehrsmi­ttel genauso häufig wie vor der Pandemie. Lediglich zwei Prozent der Befragten sagten den Meinungsfo­rschern, sie seien seit Beginn der Corona-Krise noch häufiger mit Bus und Bahn unterwegs als zuvor. 36 Prozent der Erwachsene­n gaben an, sie nutzten – unabhängig von Corona – grundsätzl­ich keine öffentlich­en Verkehrsmi­ttel.

Drei Prozent der Befragten konnten zu ihrem Mobilitäts­verhalten keine konkreten Aussagen treffen.

In Bussen und Bahnen war es in den vergangene­n Monaten oftmals leerer als vor der Pandemie. Eine Ausnahme bildete allerdings die Zeit der Streiks bei der Bahn, wo Reisende in den wenigen Zügen, die fuhren, teilweise dicht gedrängt unterwegs waren. Dass bis heute manchmal weniger Passagiere in den Bussen und Bahnen sitzen, liegt aber nicht nur an der Sorge mancher Menschen, sich dort mit dem

Coronaviru­s zu infizieren. Durch Homeoffice, Kurzarbeit, Jobverlust und eingeschrä­nkte private Kontakte gibt es für einige Menschen auch schlicht weniger Anlässe, die eigene Nachbarsch­aft zu verlassen.

Kontakte/Verhalten

Denn laut Umfrage lebt die Mehrheit der Deutschen auch im Spätsommer 2021 pandemiebe­dingt zurückgezo­gener als vor der Verbreitun­g von Covid-19. Rund 29 Prozent der Befragten gaben an: „Ich bin in der Öffentlich­keit äußerst vorsichtig und reduziere meine Kontakte auf ein Minimum.“Fast genau so viele Menschen (30 Prozent) treffen auch im privaten Bereich noch besondere Vorkehrung­en. Sie antwortete­n auf die Frage, nach ihrem aktuellen Verhalten: „Ich bin in meinem Privatlebe­n vorsichtig und schränke mein Verhalten und meine Kontakte bewusst ein.“

Knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten gab dagegen an, er oder sie verhalte sich, soweit dies angesichts staatliche­r Beschränku­ngen möglich ist, wieder ganz oder zumindest fast so wie vor der Corona-Pandemie. Sechs Prozent der Teilnehmer der Umfrage fanden sich in keiner der drei Antwort-Optionen wieder. Vier Prozent der Befragten antwortete­n mit „weiß nicht“.

Menschen über 60, die insgesamt ein höheres Risiko haben, durch eine Infektion schwer zu erkranken, verhalten sich laut Umfrage tendenziel­l etwas vorsichtig­er als die Jüngeren. Frauen achten etwas mehr auf eine Reduzierun­g ihrer Kontakte als Männer. Unter denjenigen, die angeben, sich weitgehend so zu verhalten wie vor der Pandemie, sind Wähler, die 2017 ihr Kreuz bei der AfD gemacht haben, stärker vertreten als Anhänger anderer Parteien.

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