Kein Verständnis für Fehlorganisation bei Wahl
Betrifft: Lange Schlangen und volle Flure in den Oldenburger Wahllokalen
Chaos beim Wahlbezirk 303 am 12. September! Gerade zu den jetzigen Zeiten habe ich folgendes nicht verstanden: Bezirke 301, 303 und 304 in der GS Bloherfelde. Alle drei Bezirke über die dortige „Aula“zu erreichen. Folge: Warteschlangen und Menschenansammlungen nahezu den ganzen Tag. Abstand? Nicht einzuhalten (Masken wurden zwar getragen aber dennoch). Wieso wurden nicht die Wahllokale auf den ganzen Gebäudekomplex (Kita, Turnhalle...) verteilt?
Ich gehe davon aus, das es am 26. September anders eingerichtet wird. Es sind aufgrund der vielen Menschen etliche Wahlberechtigte wieder gegangen – das ist ja der Demokratie nicht gerade förderlich.
Peter Diers Oldenburg
Gerne würde ich eine Anmerkung zur Organisation der Wahllokale machen. Unser Wahlbezirk 503/504 war in der Grundschule Bümmerstede. Es wurden auf einem der schmalsten Flure zwei nebeneinander liegende Klassenräume zum Wählen bereitgestellt. Die beiden Schlangen der Wähler waren immens, dazwischen noch Rollstuhlfahrer mit ihrem größeren Platzbedarf. Es gab keinen getrennten Ausgang und alle Leute, die reinkamen, mussten zwischen den anderen auch wieder das Gebäude verlassen. Die Bürger werden täglich aufgefordert, die Corona-Maßnahmen einzuhalten. Die Verwaltung der Stadt ist so eingefahren in ihrem alten Konzept, dass nicht einmal darüber nachgedacht wird, in besonderen Situationen (Corona-Abstände) auch andere Pläne aufzustellen. In der GS Bümmersteder Tredde wäre dies ohne Probleme möglich. Es gibt mehrere Ein- und Ausgänge und breite Flure. Mehr Flexibilität von der Verwaltung und vernünftiges Vorausschauen auf die Stichwahl und die Bundestagswahl wünscht sich
Ute Schliedermann Oldenburg
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Zum Kommentar von Markus Minten (...) lässt sich vielleicht feststellen, dass ein Journalist kein guter Verwaltungschef sein muss. Ich halte die Zusammenlegung von Oberstadtdirektor- und Oberbürgermeisteramt nach wie vor für sachfremd.
Ziemlich häufig werden in NWZ-Artikeln oder Leserbriefen die Leistungen der Oldenburger Verwaltung bemängelt.
Dazu merke ich an, dass im Stellenplan 2021 beispielsweise 57 BeamtInnen im höheren Dienst ausgewiesen sind (A 1316). Eine solche Besoldung setzt eine Referendarausbildung mit Assessorenprüfung voraus, ausnahmsweise auch langjährige, vergleichbare Verwaltungserfahrung. Angesichts der vielen Kritik habe ich Zweifel, ob in Oldenburg immer Qualität bevorzugt wird. In früheren Zeiten gab es auch das Gerücht, dass in der SPD-Hochburg gerne andere Kriterien eine Rolle spielten.
Manfred Murdfield Oldenburg
Bei den Berichterstattungen über mangelnde Hygienemaßnahmen bei der Kommunalwahl in Oldenburg wurde leider nur auf die Probleme hinsichtlich mangelnder Maßnahmen gesundheitlicher Sicherheit der WählerInnen hingewiesen. Die WahlhelferInnen, die unter anderem zu großen Teilen auch aus dem öffentlichen Dienst herangezogen und teilweise sicher auch ungewollt als WahlhelferInnen eingeteilt wurden, mussten wohl noch vielmehr unter mangelnder Hygienesicherheit leiden. In den meisten Wahlräumen ließen die kleinen Tische in den für die Wahlen freigestellten Schulräumen ausreichende Abstände zwischen Wählern und Wahlhelfern erst gar nicht zu – Spuckschutzwände zur Sicherheit der beteiligten Personen waren auch Mangelware bzw. wurden auch erst gar nicht angebracht. Nur eine bedingte Anzahl von Personen in die Wahlräume einzulassen ist unter diesen Gesichtspunkten auch nur wenig hilfreich.
Die Wählenden hätten in den Wartezonen problemlos Abstände zueinander halten und Masken tragen können – die WahlhelferInnen hatten die Möglichkeit zur Abstandshaltung nur bedingt!
Bleibt festzuhalten, dass für auch für die Sicherheit der WahlhelferInnen die Stadt Oldenburg und somit auch vorrangig der Oberbürgermeister der Stadt, der ja wiedergewählt werden will, verantwortlich ist. Da stellt sich mir natürlich die Frage, ob die Bemühungen zur Wiederwahl wichtiger waren, als die Durchsetzung coronabedingter Sicherheitsmaßnahmen.
Holger Körting Oldenburg
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Der Kommentar spiegelt meine Beobachtung wider, da ich als (Brief-)Wahlhelfer am NGO eingesetzt wurde. Drei Wahllokale vor Ort, dazu der Informationstresen. Alle Personen wurden durch den Haupteingang geschleust, „wuselten“dann im Erdgeschoss umher, bis sie entweder zum Wahllokal oder den zugeordneten Räumen für die Briefwahl gingen. Wer sich mit einer Frage an die Info wenden musste, stand in einer Schlange, durch die sich die anderen Wähler/Wahlhelfer mühsam durchschlängeln mussten.
In meiner Wahlhelfergruppe wurde dazu eine ungeimpfte städtische Angestellte als stellvertretender Wahlvorstand eingesetzt. An dieser Stelle hätte ich mir seitens der Stadt gewünscht, dass sie ein Exempel „pro Impfung“statuiert und solche Mitarbeiter nicht zulässt. Zumal die noch mit einem Tag Sonderurlaub belohnt werden. Wir „normalen“Bürger bekommen für die sechs bis sieben Stunden vor Ort seit Jahr und Tag 25 Euro. Als die überwiegende Zahl der Wahlhelfer gegen 21.30 bis 22 Uhr das NGO-Gelände verließen, waren der Fahrradstellplatz und der Kfz-Parkplatz komplett unbeleuchtet, so dass wir Radler im Schein unserer „Handy-Lampe“unser Rad suchen und aufschließen mussten. Dass die Beleuchtung nicht defekt ist, konnte ich am Abend darauf beim Vorbeiradeln sehen.
Henning Eifler Oldenburg
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