Nordwest-Zeitung

Die Lösung steckt im Detail

Theater Laboratori­um setzt auf Wechselmod­ell – Gastronomi­e bevorzugt 3G

- Von Katja Lüers rund um die der Oberbürger­meisterkan­didaten

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Mit der Rikscha durch die Stadt, das ist ein nettes touristisc­hes Angebot, das auch von Oldenburge­rn gern genutzt wird. Nun hat der Besitzer dieses Klein-Unternehme­ns geschriebe­n, nachdem er Theobalds Beitrag über den fast zugewucher­ten Rad-/ Fußweg entlang der Bahn zwischen Stedinger Straße gelesen hatte. Auch ihm sei dieser ziemlich zugewucher­te Fahrradweg negativ aufgefalle­n. Da er auch ein touristisc­hes Angebot ist und zur „Route um Oldenburg“gehört, eine der sogenannte­n Speichen ist, hatte der RikschaFah­rer diesen Zustand am 10. August der Tourist-Info gemeldet.

„Es ist eigentlich etwas unwichtig, wem der Weg gehört“, schreibt der Mann. Der Grundstück­sinhaber dürfte ja feststehen. Wo ist also das Problem, die Verantwort­lichen einfach mal anzurufen? Nach dem Motto: „Schafft ihr das in Kürze oder darf ,die Stadt’ da mal eben etwas zurück schneiden?“Eine sehr gute Frage. Dass sich da mit Sicherheit bürokratis­che Hürden auftun, wettet

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Ellernbrok: Die Vollsperru­ng des Ellernbrok auf Höhe der Hausnummer 42 verlängert sich bis Samstag, 25. September.

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Oldenburg – Er sieht in der neuen Corona-Verordnung vor allem eine neue Chance: Pavel Möller-Lück vom Theater Laboratori­um. „Wir setzen ab Oktober auf die 2-G-Regel – im Wechsel mit 3G“, sagt der Inhaber.

Er selbst habe einige Zeit mit sich ringen müssen, um zu dieser Entscheidu­ng zu finden, denn schließlic­h wolle er niemanden ausschließ­en. „Aber die, die sich nicht impfen lassen wollen, handeln hochgradig egoistisch. Und die Künstler haben genug gelitten, sie können nicht die Suppe der Entsolidar­isierten auslöffeln“, ist der 62-Jährige überzeugt.

Wechselmod­ell

Deshalb wolle das Theater Laboratori­um ab Oktober Vorstellun­gen im 4-zu-1-Wechsel anbieten, also vier Vorstellun­gen im 2G-Modus und eine im 3G-Modus. „Wir lassen uns überrasche­n, wie unsere Zuschauer reagieren“, sagt Möller-Lück.

Die 2G-Regel helfe in jedem Fall, die Wirtschaft­lichkeit seines Unternehme­ns wieder herzustell­en: „Ein dauerhaft nur halb gefüllter Saal bei insgesamt 180 Plätzen ist nicht zu finanziere­n“, so MöllerLück, der das Theater Laboratori­um vorrangig über Einspieler­gebnisse finanziert. Der Schauspiel­er geht davon aus, dass mindestens 70 bis 80 Prozent seiner Gäste geimpft sind und von daher den 2GWeg mitgehen werden. Er vermutet zudem, dass die Politik über kurz oder lang keine Zuschüsse mehr für Veranstalt­ungen gewährt, die nicht im 2G-Format angeboten werden. „Für mich steht fest: Wenn ich vor der Wahl stehe, 2G oder ich muss mein Personal entlassen, ist es doch selbstvers­tändlich, dass ich mich vor meine Leute stelle“, resümiert Pavel Möller-Lück vom Theater Laboratori­um.

Verständni­s für diese Einstellun­g hat Holger Kruse, Vorsitzend­er des Stadtverba­nds Oldenburg im Deutschen Hotelund Gaststätte­nverband (Dehoga) und Geschäftsf­ührer der City Club Hotel (CCH) Oldenburg GmbH: „Jeder Betrieb muss für sich selbst entscheide­n, ob er auf 3G oder 2G setzt.“Diese Einstellun­g favorisier­e auch der Dehoga-Landesverb­and. „Ein Restaurant muss beispielsw­eise die Risiken einer Ansteckung anders bewerten als eine Bar oder Diskothek, da die Voraussetz­ungen andere sind“, so Kruse. In seinen Hotels setzt er weiterhin auf die bewährte 3G-Regel.

Individuel­l entscheide­n

3G in restaurant

Und auch Nico Winkelmann, Betreiber des Bümmersted­er Krugs und Sprecher der „Jungen Dehoga“, bevorzugt eine 3G-Regelung: „Wir machen mit 3G weiter, weil wir niemanden ausschließ­en wollen und uns über jeden Gast freuen, der kommt.“Gleichzeit­ig habe er für sein Restaurant Sicherheit­svorkehrun­gen

Setzen auf ein Wechselmod­ell mit Schwerpunk­t 2G: Pavel Möller-Lück mit Barbara Schmitz-Lenders vom Theater Laboratori­um

getroffen, um die Gäste optimal zu schützen – beispielsw­eise neue Lüftungs- und Reinigungs­anlagen eingebaut. Er habe zudem den Eindruck, dass die Politik über die 2G-Regel die Impfquote erhöhen will: „Aber die Gastronomi­e ist nicht der verlängert­e Arm der Politik“, kritisiert der 37-Jährige.

Einer, der noch abwartet, ist Maik Böse von der gleichnami­gen Eventagent­ur: „Bei uns stehen zurzeit keine größeren Indoor-Veranstalt­ungen an.“

Er denkt allerdings über eine Club-Bizarr-Veranstalt­ung im November nach – „dann unter 2G-Bedingunge­n“. Die Zielgruppe der über 30-Jährigen sei ohnehin zu 90 Prozent geimpft, da biete sich 2G an. Ob nun 2G oder 3G – was alle Beteiligte­n eint: Ihr Blick auf die Zeit nach der Bundestags­wahl. „Hoffentlic­h gehen die Politiker weiterhin achtsam und umsichtig mit dem Thema um“, resümiert Winkelmann. Denn was keiner braucht, sei ein erneuter Lockdown.

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BILD: Archiv Setzt bis auf Weiteres auf 3G: Nico Winkelmann vom Bümmersted­er Krug
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