Mekka für Bücherwürmer umgezogen
Buchstabei jetzt an der Nadorster Straße – Start mit zwei Kisten voller Bücher
Sonderkanal
13.00 Uhr: Südafrika 2019 - Tierbeobachtungen im Krugerpark 14.00 Uhr: Lokal-Lesung: Wolfgang Wulf stellt die Autoren Karsten Krogmann und Marco Seng vor
15.00 Uhr: Livekultur – Ein Auslaufmodell? Hybride Podiumsdiskussion 16.35 Uhr: Spontan getan! – Filmemachen unter Adrenalin
17.30 Uhr: „Juke“, Musikvideos 18.00 Uhr: Südafrika 2019 – Tierbeobachtungen im Krugerpark 19.00 Uhr: Lokal-Lesung: Wolfgang Wulf stellt die Autoren Karsten Krogmann und Marco Seng vor
20.00 Uhr: Forum Politik: Oberbürgermeisterwahl 2021 – Die Stichwahl
21.00 Uhr: Nachdenken mit Jaspers Dialoge zur Zeit ab 22.00 Uhr: Programmwiederholung (18.00 bis 22.00 Uhr)
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Oldenburg – Bücher – Bücher im Schaufenster, Bücher auf den Tischen, Bücher in den Regalen, teils noch in Folie verpackt und neu, die meisten aber, 99,9 Prozent, alt. 100000 Werke hatte Michael Deblitz im Bestand seines Antiquariats. Beim Umzug von der Ofener an die Nadorster Straße hat er sich deutlich verkleinert. Dennoch, die Regale und Lager sind immer noch gut gefüllt.
Die meisten Titel und Autoren, die alphabetisch sortiert sind, hat der 67 Jahre alte Buchhändler im Kopf abgespeichert, in ein Computerprogramm sind sie nicht eingepflegt. Das war es letztendlich auch, was ihn zum Umzug und zur Verkleinerung seines Geschäfts bewogen hat. Seine Mitarbeiter wurden im Lauf der vergangenen Jahre weniger, die viele Arbeit blieb.
Start im Jahr 1983
Begonnen hatte alles 1983, drei Jahre zuvor war der gebürtige Bremerhavener „der Liebe wegen“nach Oldenburg gekommen. „Damals“, so erzählt er, „hatte ich im Kleinanzeiger der NWZ von einer Haushaltsauflösung in der Auguststraße gelesen. Der Wohnungsinhaber wollte nach
Mit den Büchern umgezogen: Michael Deblitz ist jetzt mit seinem Antiquariat an der Nadorster Straße zu finden.
Australien auswandern.“Mit zwei Kartons voll gepackt mit Büchern verließ Deblitz dessen Wohnung. Die Grundlage seines zukünftigen Geschäfts war gelegt.
Die Kunden lieben seinen kleinen Laden, fühlen sich zurückversetzt in eine Zeit, als es E-Reader und das Internet noch nicht gab. Ein großes Sofa
steht vor der Schaufensterauslage und lädt zum Verweilen ein, um in den Büchern zu schmökern.
Die Beleuchtung setzt die Regale hübsch in Szene, verwandelt den Buchladen in ein geschmackvoll dekoriertes und ausgestattet Lesezimmer, das insgesamt wohnlich, heimelig wirkt. Die „Untere Nadorster
Straße“ist um eine Attraktion reicher. „Ohnehin“, so hat Deblitz beobachtet, „gibt es im Vergleich zu den Vorjahren nur noch wenige Leerstände.“Optimistisch blickt er deshalb in die Zukunft, freut sich auf die Um- und Ausbauten der Straße, die in diesem Bereich als Sanierungsgebiet anerkannt worden ist. Es werden also Steuergelder fließen, um der Ausfallstraße Richtung Nadorst und Etzhorn mehr Aufenthaltsqualität zu verschaffen. Vorstellbar ist es beispielsweise auch, neben dem Eingang zur Buchstabei ein paar Stühle und Tische aufzustellen.
Entscheidungsprozess
Zwei, drei Jahre hat Deblitz von der ersten Idee für den Umzug bis zur tatsächlichen Eröffnung des neuen Ladens an der Nadorster Straße gebaut. Seit dem 1. September werden dort nun Bücher verkauft. Deblitz erfüllt auch Wünsche seiner Kunden, die mit Bestellungen und Zahlvorgängen im Internet auf Kriegsfuß stehen. Wirklich spezialisiert hat er sich nicht, aber doch sehr viele Fachliteratur und viele Kunstbücher im Bestand.
Erste Adresse der Buchstabei war die Hindenburgstraße/Teichstraße, 1991 zog er mit dem Antiquariat zur Ofener Straße um, weil der Eigentümer Eigenbedarf angemeldet hatte. Nun ist Michael Deblitz an der Nadorster Straße, Luftlinie wenige Meter entfernt von seinem Zuhause, gelandet.
Was er sehr vermisst? Die Fahrten zur Arbeit mit dem Rad durch die Stadt.