Nordwest-Zeitung

Großes Stühlerück­en im Landtag

13 Abgeordnet­e wechseln ein Jahr vor dem Ende der Legislatur­periode die Aufgaben

- Von Stefan Idel, Büro Hannover

Hannover – 73 Abgeordnet­e aus Niedersach­sen ziehen in den neuen Deutschen Bundestag ein. 2017 waren es noch 66. Allein in den Reihen der SPDBundest­agsfraktio­n werden 25 Niedersach­sen zu finden sein. Dies hat auch Folgen für den Landtag; denn zahlreiche Abgeordnet­e sitzen bereits auf gepackten Koffern nach Berlin. Sitze im Leineschlo­ss werden auch deshalb frei, weil einige Abgeordnet­e zu hauptamtli­chen Bürgermeis­tern oder Landräten gewählt wurden. Noch haben aber nicht alle Betroffene­n ihren Mandatsver­zicht gegenüber Landtagspr­äsidentin Gabriele Andretta (SPD) erklärt, teilte ein Sprecher der Landtagsve­rwaltung mit. So sieht derzeit die Situation in den Parteien aus:

■ SPD

Bei der SPD-Fraktion im Landtag machen sich die Wahlen am stärksten bemerkbar. Acht Abgeordnet­e gehen. Ex-Kultusmini­sterin Frauke Heiligenst­adt (Northeim), Dunja Kreiser (Wolfenbütt­el) und Fraktionsv­ize Christos Pantazis (Braunschwe­ig) wechseln

in den Bundestag. Daneben treten fünf Abgeordnet­e einen Posten als Hauptverwa­ltungsbeam­te an. Unter ihnen sind Alexander Saipa, der Landrat in Goslar wird, Bernd Lynack als neuer Landrat in Hildesheim und Petra Emmerich-Kopatsch, die zur neuen Bürgermeis­terin in Clausthal-Zellerfeld gewählt wurde. Zuerst rückt Renate Geuter aus Friesoythe (Kreis Cloppenbur­g) nach. Die Haushaltse­xpertin

besitzt bereits 14 Jahre Parlaments­erfahrung in Hannover, hatte aber 2017 den Sprung in den Landtag verpasst. Neben ihr werden voraussich­tlich Maximilian Schmidt (Winsen/ Aller), Gerd Will (Nordhorn), Andrea Kötter (Meppen), Sascha Laaken (Ostrhauder­fehn), Luzia Moldenhaue­r (Bassum), Bernd Wölbern (Wohnste) und Barbara Beenen (Deutsch Evern) nachrücken. SPDGeneral­sekretärin Hanna Naber

(Oldenburg) sprach von einer „guten Mischung aus erfahrenen und jungen Kräften“.

■ CDU

Bei der CDU geben Ex-Generalsek­retär Kai Seefried, der Landrat in Stade wird, und Fraktionsv­ize Mareike Wulf, die in den Bundestag wechselt, ihre Landtagsma­ndate ab. Der Abschied Wulfs, die als versierte Bildungspo­litikerin gilt, schmerze, sagte CDU-Generalsek­retär Sebastian Lechner. Für das Duo rücken Colette Thiemann (Wunstorf) und Tatjana Maier-Keil (Rhauderfeh­n) voraussich­tlich nach.

■ Grüne

Bei den Grünen zieht es den Parlamenta­rischen Geschäftsf­ührer Helge Limburg, Ex-Umweltmini­ster Stefan Wenzel und die Oldenburge­rin Susanne Menge in den Bundestag. Als Nachrücker werden Marie Kollenrott (Göttingen), Gerald Heere (Hannover) und Hanso Janßen (Jade/Wesermarsc­h) gehandelt. Sie stehen zwar nicht ganz vorn auf der Liste, aber Thomas Schremmer (Personalra­t bei der Stadt Hannover) und Anne Kebschull (Landrätin im Kreis Osnabrück) streben offensicht­lich keine berufliche­n Wechsel an.

■ FDP

Keine personelle­n Änderungen gibt es in der FDP-Fraktion. Unklar ist, wann die neuen Abgeordnet­en ihre Arbeit offiziell aufnehmen. Die Grünen wollen dem Vernehmen nach bereits kommende Woche einen neuen Fraktionsg­eschäftsfü­hrer wählen.

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imago-BILD: Matthey Personelle Veränderun­gen im niedersäch­sischen Landtag. Ein Jahr vor der Wahl gibt es einen Wechsel auf 13 Sitzen.

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