Nordwest-Zeitung

VfL will neue Pokalgesch­ichte schreiben

Oldenburg tritt am Sonntag bei HC Leipzig an – Schöne Erinnerung­en

- Von Otto-Ulrich Bals

Oldenburg/Leipzig – Wenn die Handballer­innen des VfL Oldenburg an diesem Sonntag (16 Uhr) beim Zweitligis­ten HC Leipzig in den DHB-Pokalwettb­ewerb einsteigen, werden bei einigen Spielerinn­en und ganz sicher bei ihrem Trainer nur schöne Erinnerung­en wach. Niels Bötel hatte den VfL gerade erst vor ein paar Wochen im Sommer 2017 übernommen, als in der 2. Pokalrunde am 8. Oktober das Gastspiel beim damaligen Drittligis­ten in Sachsen anstand. Die VfLFrauen übersprang­en die Hürde souverän mit 35:22 – und wurden letztendli­ch im Mai 2018 zum vierten Mal deutscher Pokalsiege­r.

Bötel in Favoritenr­olle

„Ja, das war eine schöne Geschichte. Ich erinnere mich noch gut an das Spiel in Leipmen

War mit dem HC Leipzig noch in der Bundesliga: Emely Theilig

zig, wo wir uns in der ersten Hälfte zunächst schwergeta­n haben. Wenn wir jetzt an gleicher Stelle beginnen, eine neue Geschichte zu schreiben, ich hätte nichts dagegen“, sagt Bötel, dessen Mannschaft nach drei Bundesliga-Niederlage­n gegen Dortmund, Bensheim und Leverkusen immer noch auf den ersten Pflichtspi­elsieg in der neuen Saison wartet. „Für jeden Sportler ist es blöd, drei Spiele zu spielen und nicht zu gewinnen. Aber wir bleiben positiv und neh

die Favoritenr­olle an“, betont Oldenburgs Chefcoach vor dem Zweitrunde­n-Duell am Sonntag.

Der HC Leipzig galt viele Jahre lang als das Maß der Dinge im deutschen Frauenhand­ball. Zuvor als VfB, Lokomotive oder SC Leipzig feierte der Club vor und nach der Wende 21 Meistertit­el, neun Pokalerfol­ge und vier Europapoka­lsiege. Mit einem Zuschauers­chnitt von mehr als 2000 Besuchern pro Heimspiel avancierte der HCL zum Zuschauerk­rösus der Bundesliga. Bis das abrupte Ende kam: 2017 hatten sich die finanziell­en Verbindlic­hkeiten in Leipzig turmhoch angehäuft, so dass der Club die Mannschaft aus dem Oberhaus nahm und in der 3. Liga einen Neuanfang wagte.

Zwei Jahre später schaffte der HCL den Aufstieg in die 2.

Bundesliga. „Leipzig verfügt über viele junge und talentiert­e Spielerinn­en. Das offizielle Saisonziel lautet Klassenerh­alt, aber natürlich will die Mannschaft die Teams von oben ärgern. Erst recht im Pokal und erst recht uns, den Erstligist­en“, warnt Bötel seine Spielerinn­en davor, „den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen“.

Bundesliga-Erfahrung

In Emely Theilig (Rückraum Mitte) und den Hummel-Zwillingen Jacqueline (Rückraum links) und Stefanie (Kreis) stehen drei Leistungst­rägerinnen im HCL-Team, die zu besseren Leipziger Zeiten schon Bundesliga­luft geschnuppe­rt haben. Zumindest auch diese drei werden sich noch gut erinnern – an Leipzigs Sieg 2016 im deutschen Pokalfinal­e.

Champions League Gruppe B, 3. Spieltag

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